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Kunstgewerbemuseum [1907,163]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=888715&resolution=superImageResolution#5238987 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Lothar Lambacher (CC BY-NC-SA)
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Vierpass-Scheibe mit Reichsadler des Hl. Römischen Reiches, belegt mit Allianzwappen Österreich-Burgund, und Paaren beim Spielen

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Beschreibung

Die Rundscheibe besteht aus einem Wappenschild in der Mitte, vier an diesen anschließenden Passfeldern, kleinen Zwickeln zwischen ihnen und einem umlaufenden, von den Passfeldern überschnittenen Rand. Der Wappenschild zeigt den nimbierten, einköpfigen Reichsadler in Schwarz vor Gelb mit dem Herzschild Österreich-Burgund. Die vier Passfelder (oben beginnend und im Uhrzeigersinn nummeriert) zeigen in den Feldern 1, 2 und 4 Paare, in Feld 3 befanden sich ehemals mindestens vier Personen bei Brett- und Kartenspiel. Auf Feld 1 spielen die auf einem Stuhl mit Lehne
und Kissen sitzende Frau und der junge Mann ihr gegenüber ein nicht zu identifizierendes Spiel mit zahlreichen Spielfiguren und einem Tischaufsatz aus zwei übereinander liegenden Schalen. Auf Feld 2 sitzen die Frau und der Mann bei dem um 1500 als Puff oder Wurfzabel bezeichneten, heute Backgammon genannten Spiel zusammen; die Frau wirft gerade drei Würfel empor. Für Feld 3 sind für die rechts sitzende Frau ein Gegenüber am
anderen Tischende und an der rückwärtigen Längsseite zwei weitere Mitspieler zu rekonstruieren; von letzteren legt die hintere, vermutlich stehende Person den linken Arm mit Karten in der Hand um die Schulter der sitzenden Person. Um welches Spiel es sich handelt, ist unklar; aufgrund der Spielkarten und des Bechers, der vielleicht Würfel enthält, könnte es sich um Poch handeln. Auf Feld 4 stehen sich ein Mann und eine Frau bei einer
Partie Schach gegenüber. Aufgrund des gemeinsamen Spielthemas sind die Felder als zusammengehörig, dabei aber als in sich geschlossene Darstellungen zu verstehen.
Die überwiegend aus weißen Gläsern, vermehrt um rote und blaue Scherben, bestehende Scheibe lebt vor allem vom virtuosen Umgang mit variiertem Silbergelb sowie unterschiedlichen Braun- und Schwarzloten. Frei gelegte Stellen bedeuten Höhungen der Objekte im Licht, gewischte Lote und Schraffuren schaffen Plastizität. Dabei zeugt der Einsatz der negativen wie positiven Mittel, die insgesamt zeichnerisch eingesetzt sind,
von sicherem Umgang und überzeugender Umsetzung eines anzunehmenden Risses, der sich in Teilen erhalten hat. Die Scheibe folgt bis in Einzelheiten einer Hans von Kulmbach zugeschriebenen Zeichnung, deren Grundmotive zwei gut zehn Jahre älteren Scheiben nach Vorlagen des Hausbuchmeisters entnommen sind. Für eine Datierung um 1508 wie für die Ausführung dieser und der zugehörigen Scheiben Inv. Nr. 1907,162, 1907,164 und 1907,165 in der Hirsvogel-Werkstatt spricht die Nähe zu der 1508 datierten Turnierscheibe nach Entwurf des Hans von Kulmbach in The Walters Art Museum Baltimore (Acc. 46.76).
CVMA 98709

Material/Technik

Glas, weiß, rot und blau; Silbergelb, Braun- und Schwarzlot

Maße

Durchmesser: 32 cm

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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