Die hl. Elisabeth ist in ganzer Figur und in leichter Untersicht schräg nach links gewandt dargestellt. Als Tertiarin trägt sie einen schlichten weißen, an den Kanten mit gelben Borten besetzten Mantel und ein ebensolches Gewand. Ihr von einem Schleier verhülltes Haupt ziert eine Blattkrone, zwei weitere, identische Kronen hält sie in ihren Händen. Sie steht unmittelbar im Bildvordergrund auf einem Fliesenboden. Hinter ihr ist ein Ehrentuch aufgespannt, zu dessen Seiten der Blick in eine weiträumige hügelige Landschaft fällt, die links von Bäumen und rechts von einem jäh aufragenden Berg begrenzt wird.
Das Attribut der drei Kronen kam in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Umkreis des burgundischen Hofes auf. Als Attribut setzten sich die drei Kronen nicht allgemein durch. Sie begegnen hauptsächlich im Burgund und den angrenzenden Gebieten, vornehmlich im Rheinland und in den Niederlanden.
Die Herkunft der Scheibe aus dem Rheinland bestätigt nicht zuletzt die dort für Einzelbildnisse von Heiligen geläufige Komposition mit Ehrentuch und Landschaftsgrund. Auch wenn sich keine unmittelbar verwandten Vergleichsbeispiele anführen lassen, finden sich für Gesichts- und Figurentyp der hl. Elisabeth die nächsten Parallelen in der Kölner Malerei.
CVMA 98764
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