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Kunstgewerbemuseum [1907,162]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=896052&resolution=superImageResolution#5238988 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Hans-Joachim Bartsch (CC BY-NC-SA)
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Vierpass-Scheibe mit Nürnberger Wappen (Adlerjungfrau) und Jagdszenen

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Beschreibung

Die Rundscheibe besteht aus einem Wappenschild in der Mitte, vier an diesen anschließenden Passfeldern, kleinen Zwickeln zwischen ihnen und einem umlaufenden, von den Passfeldern überschnittenen Rand. Der gekrönte Jungfrauenadler auf dem Wappenschild in Gelb auf Blau, ist durch ein 1220 benutztes Siegel als großes Wappen der Stadt Nürnberg belegt. Die vier Passfelder (oben beginnend und im Uhrzeigersinn nummeriert) zeigen zwei Jagdszenen, die beide im Wald stattfinden: auf Feld 1 die Bärenjagd, auf den Feldern 2 bis 4 die zusammenhängenden Darstellungen der Treibjagd auf einen Hirsch. Auf Feld 1 ist der links stehende Jäger in die Knie gegangen, um die Wucht des von rechts gegen seinen Spieß anlaufenden Bären aufzufangen. Die Treibjagd besteht in Feld 2 aus dem von rechts nach links laufenden Leitjäger, der einen Jagdspieß geschultert hat, von seinem Leithund begleitet wird und in ein Hifthorn stößt, wohl bezogen auf den Hirsch in Feld 4, den er verfolgt und der gerade in einen von Netzen umgrenzten Bereich läuft, verfolgt auch von drei Hetzhunden in Feld 3. Die Szenen zeigen die hohe Jagd, die entsprechend dem Jagdregal
den Adeligen vorbehalten war; der Jagdberechtigte ist in Feld 1 dargestellt.
Die überwiegend aus weißen Gläsern bestehende Scheibe, vermehrt um rote und blaue Scherben mit Ausschliff, lebt vor allem vom virtuosen Umgang mit variiertem Silbergelb sowie unterschiedlichen Braun- und Schwarzloten. Helle Stellen bedeuten Höhungen der Objekte im Licht, gewischte Lote und Schraffuren schaffen Plastizität. Dabei zeugt der Einsatz der negativen wie positiven Mittel, die insgesamt zeichnerisch eingesetzt sind, von sicherem Umgang und überzeugender Umsetzung des Risses.
Die Scheibe wird auf einen Riss zurückgeführt, der Hans von Kulmbach zugeschrieben und kontrovers um 1508 bzw. um 1518 datiert wird. Der Riss geht seinerseits weitgehend auf einen Stich des Hausbuchmeisters (L. 67) zurück bzw. auf eine sehr wahrscheinlich danach ausgeführte, aber nicht erhaltene Scheibe. Die Ausführung erfolgte wahrscheinlich in der Nürnberger Hirsvogel-Werkstatt. Die Passfelder folgen in ihren Kompositionen offensichtlich dem genannten Riss, wobei als deutliche Veränderungen die weißen Ränder auf der Scheibe und die dort fehlenden bzw. hinterfangenen Darstellungen des Risses auffallen.
Für eine Datierung in die Zeit um 1508 wie für die Ausführung dieser und der zugehörigen Scheiben (Inv. Nr. 1907,163-165) in der Hirsvogel-Werkstatt spricht die Nähe zu der 1508 datierten Scheibe mit Turnierszenen nach Entwurf des Hans von Kulmbach in The Walters Art Museum Baltimore (Acc. 46.76).
CVMA 98708

Material/Technik

Glas, weiß, rot und blau; Silbergelb, Braun- und Schwarzlot

Maße

Durchmesser: 32,5 cm

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

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