Auf dem Boden des Beckens erscheint eine Darstellung des Sündenfalls in einer baumbestandenen Landschaft. Die Komposition der nackten Körper setzt grafische Vorlagen aus dem frühen 16. Jahrhundert voraus. Ein größeres Exemplar mit genau dem gleichen Bildmotiv befindet sich in der Sammlung Egyeki-Szabó (Nr. 82).
Beckenschläger-Schüsseln aus getriebenem Messing wurden zunächst überwiegend als Hausgerät benutzt, etwa als Blutschüsseln oder Waschgerät. Erst im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden Dekore und bildliche Darstellungen üblich, so dass die Schüsseln zuweilen zum reinen Schmuckgegenstand werden konnten und zunehmend auch im sakralen Bereich Verwendung fanden, so als Taufschüsseln oder Kollektenteller.
Zentren der Herstellung waren Nürnberg, Dinant und der Niederrhein. Sichere Hinweise zur Lokalisierung einzelner Exemplare fehlen zumeist, so dass die in der Literatur häufig vorgenommenen Zuweisungen nach Nürnberg in der Regel als nicht gesichert gelten können. LL
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