Der im schwarzen Feld nach links steigende rote Löwe am gestümmelten weißen Ast stimmt mit der im Wappen- und Stammbuch des Jost Amman von 1579 wiedergegebenen Wappenfigur des Johann Wimpheling überein, über den heute nichts mehr in Erfahrung zu bringen ist. Die bürgerliche Familie Wimpheling, als deren bedeutendstes Mitglied der Gelehrte Jakob Wimpheling (1450–1528), das namhafte Haupt der elsässischen Humanisten gilt, war weit verzweigt, denn das Wappen begegnet auch unter den Kameralen des Reichskammergerichts, das von 1527–1690
seinen Sitz in Speyer hatte und dürfte dort einem Richter der nicht adeligen, gelehrten Bank gehört haben.
Die hohe Qualität des Stücks zeigt sich an der feinen aus dem Halbton radierten Zeichnung von Mähne und Fell, die durch wenige Linien schärfer herausgearbeitet wird, sowie an der rückseitigen Modellierung im Halbton. Es dürfte, seinem Stil nach zu schließen, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden sein. Auf dem Schenkel des Löwen sind die Buchstaben ICN eingeritzt.
CVMA 98777
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