Das Haarbild enthält zentral einen kleinen Blütenkranz aus dunkelblonden Haaren vor einer Chromolithografie mit Stiefmütterchen. Darüber ist zu lesen: »Zum Andenken, an meine liebe Frau und Kind.« Darunter: »Sie ruhen in Frieden, und das ewige Licht leuchte Ihnen.« Bei den betrauerten Toten handelt es sich also um die Frau und die Tochter des Trauernden. Zu ihnen werden Namen, Lebensdaten und Sterbevers genannt:
»Karoline Louise Henriette Sander geb. Hohmeier / geb. d. 27” September 1856. Gest. d. 18” Februar 1903. Text: Ps 37,7. Sei stille dem Herrn, und warte auf ihn.«
»Louise Charlotte Mathilde Anna Sander. / geb. d. 13” April 1898. / gest. d. 7” Mai 1906. / Text: Lucä 2, 49. Wisset ihr nicht, daß ich sein muss in dem, das meines Vaters ist?«
Die Tochter verstarb drei Jahre nach der Mutter. Da das Haarbild nach dem zweiten Tod angefertigt worden sein muss und sich nur Haare einer Haarfarbe in dem Kasten befinden, ist anzunehmen, dass es sich um die Haare der Achtjährigen handelt.
Im Fuß des Kastens ist zu lesen: »Ps. 121,1. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hülfe kommt.« Um den Haarkranz herum läuft ein gemalter Kranz mit Passionsblumen – ein Hinweis auf das Leiden Christi und das des zurückgebliebenen Vaters und Ehemannes. Die vier Ecken zieren papierne Fröbelsterne. Eine Goldborte begleitet den braunen Rahmen im Inneren.
Literatur: Jana Wittenzellner (2020): Haarbilder. Erinnerungen unter Glas. Husum: Verlag der Kunst.
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