Das marmorne Objekt besitzt einen dreigliedrigen Aufbau: Oberhalb einer niedrigen, geraden Absatzkante läuft der Objektkörper glockenförmig zusammen und bildet dort einen knaufförmigen Aufsatz. Der Gegenstand weist an einigen Stellen Beschädigungen auf. Quer über den Körper verläuft etwa auf halber Höhe eine Bruchkante als Zeichen einer modernen Reparatur. Zudem sind der Aufsatz und die untere Absatzkante stellenweise bestoßen, insbesondere im Bereich der Bruchkante zeigen sich auch einige Ausbrüche.
Körper und Aufsatz sind floral dekoriert. Der Körper zeigt insgesamt acht – abwechselnd vier äußere und vier innere – Blätter, die sich zungenförmig vom Aufsatz aus über den gesamten Körper bis zur Absatzkante entwickeln. Die einzelnen Blattzungen sind im flachen Relief angegeben, wobei die Kontur und die Mittelrippe der äußeren Blätter in Form von Wülsten plastisch ausgearbeitet sind. Der Aufsatz besteht aus einem Kranz von sechs auskragenden, niedrigen Blättern, aus denen wiederum sechs aufsteigende Blätter zu einem Knauf zusammenstreben.
Die Unterfläche des Objekts ist plan abgearbeitet und grob gepickt. Zusammen mit der geraden Absatzkante ist davon auszugehen, dass der Gegenstand ehemals als Einsatz für eine flache Aussparung vorgesehen war. Aufgrund der äußeren Form dürfte das Objekt als Bekrönungselement in einem architektonischen oder skulpturalen Kontext gestanden haben. | Kristoph Hammerschmied
Das Objekt ist Teil der Schliemann-Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte, Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Während des Zweiten Weltkrieges war es im Ausstellungs- und Depotgebäude des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte, dem heutigen Martin-Gropius-Bau, verblieben und dort bei der Bombardierung des Hauses am 3. Februar 1945 beschädigt worden. Nach Kriegsende konnte es aus den Trümmern geborgen und 2018 identifiziert werden.
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