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Museum für Vor- und Frühgeschichte [IXd 00001/00210, Bl. 132 - 140]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=2436597&resolution=superImageResolution#5690349 (Museum für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin / Horst Junker (CC BY-NC-SA)
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Erwerbungsangebot für eine Sammlung archäologischer Objekte mit Fundorten in Dänemark aus dem Privatbesitz von Dr. med. N. Dreyer, Landarzt in Ringsted auf Seeland.

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Beschreibung

U M F A N G
Der Aktenvorgang besteht aus zehn, teils doppelseitig beschriebenen Blättern, fadengeheftet, Format DIN A5. 4 Bl. hs. Briefe, 6 Bl. hs. Sammlungsverzeichnis.

A N G A B E N Z U M I N H A L T
Er umfasst ein Erwerbungsangebot seitens Dr. med. M. Dreyer, der über seinen Schwager Ed. M. Warburg eine Sammlung von Stein-, Bronze- und Eisenartefakten zum Ankauf bietet und die dazugehörige Korrespondenz mit dem Königlichen Museum für Völkerkunde zu Berlin. Entstehungsorte der Korrespondenzen sind Hellerup, Dänemark, vermutlich Ringsted, Dänemark und Berlin. Die gesamte Korrespondenz datiert auf einen Zeitraum zwischen April und September 1908.
Das Erwerbungsangebot ist an Dr. Grünwedel in Berlin adressiert und umfasst einen zweiseitigen Brief in deutscher Kurrentschrift, verfasst am 28.04.1908 von Ed. M. Warburg in dem er die Umstände, unter denen sein Schwager M. Dreyer, ein Arzt aus Ringsted auf Seeland in Dänemark, seine Sammlung zum Verkauf stellen möchte, sie erläutert und den gewünschten Preis von 25 000 Deutschen Mark festlegt. In einer dazugehörigen Liste werden die zum Verkauf stehenden Objekte von Dr. Dreyer in lateinischer Schrift aufgezählt und zeitlich eingeordnet. Die Liste ist in englischer Sprache verfasst und umfasst fünf Seiten. Dreyer bietet dem Museum insgesamt ca. 6000 Objekte zum Verkauf an, die einzeln oder als Gruppe mit Nummern versehen wurden. Sie sind in vier Gruppen aufgeteilt: Frühe Steinzeit, Späte Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit. Den Wert seiner steinzeitlichen Objekte misst Dreyer daran, dass sie teilweise aus den Ausgrabungen der Küchenabfallhaufen („Køkkenmøddinger“) in Ertebølle stammen und die einzigen Stücke außerhalb des Kopenhagener Nationalmuseums sind. Aus der frühen [Älteren] Steinzeit bietet Dreyer vor allem Gebrauchsgegenstände wie Äxte oder Messer aus Flint, aber auch Gewichte und Gegenstände aus Horn oder Knochen. Aus der späten [Jüngeren] Steinzeit bietet er eine Vielzahl von Gebrauchswerkzeugen (Äxte, Meißel, Mahl- und Schleifsteine) und Gefäßen, aber auch einige Objekte die er als Waffen interpretiert, wie zum Beispiel Pfeilspitzen, Streitäxte und Dolche. Hinzu kommen einige Artefakte aus Holz, Knochen oder Geweih. Für die Bronzezeit scheint Dreyer eine nur unvollständige Aufzählung vorgenommen zu haben, die vor allem von Waffen (z.B. Schwerter, Dolche, Lanzen- und Pfeilspitzen) dominiert wird, aber auch einige Werkzeuge (z.B. Äxte, Messer, Pinzetten und eine Nähnadel) und Schmuck (z.B. Nadeln, Arm- und Halsringe) enthält. Aus der Eisenzeit bietet er Urnen und verschiedene Grabinventare, von denen eines aus Schmuck, der in ein noch teilweise erhaltenes Tuch eingewickelt wurde, bestehen soll. Außerdem notiert er eine Reihe von Gebrauchswerkzeugen (z.B. Schmiedewerkzeug) und Schmuck. Besonders auffallend ist hier die Aufzählung eines mit einer Runeninschrift versehenen Holzgefäßes. Die Liste bricht auf Seite Fünf mit dem Vermerk „etc. etc.“ ab.

Als Antwort auf das Angebot von Warburg und Dreyer lässt der Direktor des Museums für Völkerkunde Dr. Carl Schuchhardt, welcher die Verhandlungen von Dr. Grünwedel übernommen hat, einen Brief an Warburg schicken. In diesem Brief soll angefragt werden, ob Dreyer dazu bereit wäre nur einen Teil seiner Sammlung zu verkaufen, nämlich die Objekte die mit den „Køkkenmøddinger“ in Verbindung stehen und den in Stoff eingewickelten Schmuck für je 3000 Deutsche Mark. Eine Verwaltungsnotiz am unteren Ende des Briefes bestätigt den Ausgang des Briefes nach dem 04.07.1908. Auf der Rückseite von Warburgs Brief ist ebenfalls vermerkt worden, dass eine Nachricht an Warburg gesendet werden soll, in der dieser von einer Dienstreise Schuchhardts unterrichtet zwischen dem 12.07.1908 und 18.07.1908 werden soll, bei der Schuchhardt nach Kopenhagen kommen und die Sammlung besichtigen wird. Besonders wichtig an diesem Dokument ist ein Verweis auf einen weiteren Aktenvor

Material/Technik

Tinte auf Papier

Maße

Blattmaß: 19,9 x 12,3 cm (Blattmaß erstes Blatt des Aktenvorgangs); Blattmaß: 21,2 x 13,8 cm (weiteres Blattmaß)

Links/Dokumente

Museum für Vor- und Frühgeschichte

Objekt aus: Museum für Vor- und Frühgeschichte

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