R:
Verzeichnis von Verkäufen von Grundstücken und Häusern, in einem Fall eines Schiffe. Der Verkauf erfolgt durch den Staat, vertreten durch den πράκτωρ ξενικῶν Apollonios, oft an Soldaten. Verzeichnet werden der Kaufpreis und die Umsatzsteuer (ἐγκύκλιον) von 10 %. Die Steuerbeträge werden am Ende des Textes zusammengerechnet zu 12 Talenten 4990 Drachmen.
Nach BerlPap: http://berlpap.smb.museum/00834/
V:
Der Vize-Thebarch Dionysios schreibt Diogenes, einem Vorsteher der staatlichen Bank von Theben, von einem Fehlverhalten, das er als unbewussten Frevel gegen den Gott Amonrasonther bezeichnet. Die Priester dieses Gottes hatten nach einem nicht zustande gekommenen Kauf eines Priesteramtes ein Guthaben von 250 Talenten bei der Staatsbank. Dionysios hatte zugelassen, dass der „Feind der Götter“ Harsiesis 90 Talente von diesem Konto abhob. Jetzt hat Dionysios die Priester dazu bewegt, ihm 90 Talente von zwei anderen Konten zur Deckung dieses finanziellen Lochs zu überlassen, unter der Bedingung, dass Dionysios sie später aus seiner Privatkasse ersetzt. Diogenes soll jetzt den alten, rechtswidrigen Auszahlungsbefehl aus den Akten verschwinden lassen und mit diesem Brief an Dionysios zurückschicken. Dionysios erinnert ihn dabei vage an vergangene Wohltaten und sein eigenes riskantes Verhalten, weshalb er sich jetzt dankbar erweisen müsse, um nicht selbst in Schwierigkeiten zu kommen. Diogenes hat den Originalbrief wohl zurückgeschickt, aber diese Kopie zu seinem Schutz behalten.
Nach BerlPap: http://berlpap.smb.museum/00835/
Angaben zur Herkunft:
2. Jh. v. Chr.
Genauer: 170 – 131 v.Chr. (?)
Genauer: 10. November 131 v.Chr.
Theben (Ägypten / Oberägypten)
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