Kleine, schildkrötenähnliche Gefäßflöte. Das Instrument besitzt einen aufgeblähten Körper, zwei Füße und vier (?) kleine Öffnungen. Das Objekt wurde geglättet, geschlämmt, grundiert und bemalt. Grundierung und Bemalung sind fast vollständig erodiert.
Die Keramik besitzt eine weiß-bräunliche Grundfarbe, die rot und schwarz bemalt ist. Auf dem konvex gewölbtem Rücken des hohlen Objekts befindet sich eine runde Öffnung. Am Rand setzt ein Bandhenkel an, der mit dem übergroßen Kopf der Skulptur verbunden ist. Der zoomorphe Körper wird durch zwei tiefständige plastische Applikationen verziert, die Flossen darstellen.
Kulturelle Bedeutung: die Keramik der Mora Gruppe wurde im Nordwesten Costa Ricas hergestellt und nach dem Zentralen Hochland und der Atlantikregion des Landes gehandelt. Sie verwendet gestalterische Elemente (sitzende anthropomorphe Figuren mit Kopfschmuck, Matten-Motiv, Kan-Kreuz), die auch aus der Maya-Keramik (Copador-Gruppe) des Clásico Tardío (900-600d.C.) bekannt sind. Die Variante ist mit den Gruppen Gillén Negro sobre café claro (1350-1000d.C.) und Palmira Policromo (1350-1000d.C.) verwandt.
(Künne 2004)
Sammler: Lehmann, Walter
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