Zweigliedriger Räucherlöffel, der aus einer Schale mit abgeflachtem Boden und einem langen, hohlen Griff besteht. An der Außenseite der Schale befinden sich linsenförmige Auflagen. Der Gefäßrand wird durch konische Noppen verziert. Der leicht gebogene Griff besitzt Rasselkugeln und plastische Applikationen. An seiner Ober- und Unterseite befinden sich fünf schmale, längliche Öffnungen. Das Objekt wurde beidseitig geglättet, geschlämmt und grundiert. Die Grundierung ist partiell erodiert. Am Boden befinden sich Brandflecke.
Die Keramik besitzt eine rot-braune Grundfarbe. Ihr Griff symbolisiert ein Schlangen-Echsen-Wesen, das eine kammähnliche Verzierung trägt. Symbolische Bedeutung: im nördlichen Zentralamerika galt die pflanzentragende Erde als Rücken einer riesigen Echse. Die bohnenförmigen Auflagen können als Alligatorschuppen (Snarskis 1981) oder als Maiskörner (Bischof 1982: 13) interpretiert werden. Rauchwolken wurden häufig mit Regenwolken assoziiert und galten als Nahrung göttlicher Wesen. In den postklassischen Maya-Kulturen sollten Brandopfer, die zu Beginn agrarischer Zyklen, bei Heilzeremonien oder an schicksalsträchtigen Tagen dargeboten wurden, die angebeteten Götter gütig stimmen. Im südamerikanischen Tiefland galt der "Große Kaiman" als Bringer des Maniok und als "Herr der Fische" (Bischof 1982: 14). Nach Lothrop 1926: modeled alligator ware.
Kulturelle Bedeutung: die Gruppe wurde während eines sehr langen Zeitraums hergestellt. Die meisten Objekte dienten als Räuchergefäße.
(Künne 2004)
Sammler: Lehmann, Walter
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