Zweigliedriger Bastklopfer, der aus einer zylindrischen Handhabe und einer ovalen Schlagfläche besteht. Auf der Arbeitsseite des Objekts befinden sich neun gerade Eintiefungen, die parallele Linien bilden. Alle Rillen besitzen die gleiche Breite und Tiefe. Ihre abgeschliffenen Ränder weisen auf einen intensiven Gebrauch des Werkzeugs hin. Das gut erhaltene Objekt ist geglättet und hoch poliert.
Historisch-ethnographische Analogie: die traditionelle Kleidung der kostarikanischen bribrí bestand an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus Bast- und Borkenmaterial (mastate), das durch Klopfen und Reiben aufgeweicht und geglättet wurde (Gabb 1875: 517; Skinner 1919: 72f.).
Kulturelle Bedeutung: die Objekte dienten in Mesoamerika zur Herstellung von Kleidungselementen und Papieren, die aus den Fasern verschiedener Agavearten oder aus dem Bast kautschukhaltiger Bäume angefertigt wurden. Um die Elastizität der borkenähnlichen Ausgangsstoffe zu erhöhen, wurden die verwendeten Materialien geklopft, geschabt und gerieben. Hartman (1907: 51) beschreibt flache Bastklopfer, die vom Fundort Las Huacas (Gran Nicoya) stammen. Sie besitzen eine ovale oder runde Form. Ihre Ober- und Unterseiten haben gerade Eintiefungen, die mehrere parallele Linien bilden. Snarskis (1981: 202, Fig. 143) stellt zwei Werkzeuge vor, die nur auf einer Seite mit Rillen versehen wurden. Einige Instrumente besitzen ausschließlich glatte Ober- und Unterseiten (Hartman 1907: 31). Daneben treten auch zweigliedrige Objekte auf, die aus einer zylindrischen Handhabe und einer ovalen Schlagfläche bestehen (Chaves Chaves und Fontana Coto 1993: 47).
(Künne 2005)
Angaben zur Herkunft:
Walter Lehmann (16.9.1878 - 2.7.1939), Sammler
1 - 1550
Costa Rica
San José (Provinz)
San Marcos (Ort)
de