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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung [ÄM 10670]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=590349&resolution=superImageResolution#1159327 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin / Margarete Büsing (CC BY-NC-SA)
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Schale, deren Innenseite dekoriert ist mit Fischen und Pflanzen

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Beschreibung

Die grüne Fayence-Schale wurde bereits 1889 vom Ägyptologen Emil Brugsch (1842-1930) für das Ägyptische Museum in Kairo angekauft. Das Material und die flache Form sind typisch für die Gefäßgruppe der sogenannten „Nun-Schalen“, die allesamt in das Neue Reich (ca. 1550-1070 v. Chr.) datieren. Die Darstellungen innerhalb der Schalen und auf den Außenwänden zeigen bei fast allen gefundenen Exemplaren aquatische Motive, wie Lotosblüten, Fische, Papyruspflanzen, Seen und die Göttin Hathor, welche im Mythos die Position einer Amme für das Horuskind einnimmt. Ihre lebensspendende Muttermilch und die Aufzucht des jungen Thronfolgers im Papyrusdickicht spielen dabei eine wichtige Rolle für die Bedeutung der Nun-Schalen, in denen nachweislich auch Milch geopfert wurde. Diese galt als Symbol der Belebung und Erneuerung, so wie die Nilbarsche (Tilapia Nilotica), von denen zwei Exemplare in der Schale abgebildet sind. Aufgrund ihrer Eigenschaft, ihre Jungtiere im Maul auszubrüten und diese dann auszuspucken, galten sie als Inbegriff der Geburt und Jugend im Kreislauf des Lebens. Zudem waren sie Begleiter des Sonnengottes Re auf seiner Reise über das Firmament und durch die Tiefen der Unterwelt. Jener Gott bzw. der Aspekt seiner täglichen Erneuerung spiegelt sich auch in den Lotosblüten wider, welche die Fische aus ihren Mündern ausspucken. So waren der blaue Lotos (Nymphaea caerulea sav.) dafür bekannt, dass sich dessen Blüten des Nachts unter die Wasseroberfläche zurückzogen und am Morgen wieder auftauchten um sich zu öffnen. Entgegengesetzt blühte der weiße Lotos (Nymphaea Lotos L.) in der Nacht. Diese Beobachtungen setze man mit dem Sonnenzyklus gleich und assoziierte die Pflanzen neben dem Sonnengott Re auch mit dem Kindgott Nefertem, der bei der Entstehung der Welt auf einer Lotosblüte zum Vorschein kam. Die Bezeichnung der Schalen rührt allerdings vom ursprünglich weiblichen Urgewässer Nun her, welches als göttliches Wesen am Anfang der Schöpfung stand. Da die Schalen sehr wahrscheinlich als Opfergeräte und Trankspender verwendet wurden, dürfen sie als Hilfsmittel der Erneuerung des Verstorbenen nach dem Tod oder Garanten der Regeneration beim Fest verstanden werden. Dies bezeugen auch die wenigen bekannten Fundplätze in Gräbern.
(A. Weber)

Material/Technik

Fayence (Material), grün; bemalt

Maße

Höhe x Durchmesser: 4 x 14,5 cm (lt. Inv.)

Links/Dokumente

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

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