Das Objekt aus Serpenitit stammt aus der Grabung Otto Rubensohns (1906/7) auf der Nilinsel Elephantine und wurde 1907 im Zuge der Fundteilung angekauft. Es handelt sich dabei um eine Salbschale in Form eines Nilbarsches (Tilapia nilotica) mit einer Lotosknospe (Nymphea caerulea), die aus seinem Maul herausragt. In der Mitte des Fischleibes befindet sich eine Vertiefung um Salbe aufzunehmen. Demnach handelt es sich bei dem Gefäß um ein Toilettengerät. Diese waren häufig mit aquatischen Motiven versehen und so symbolisierte vor allem der Tilapia mit Lotos im Maul Reinheit, Frische, Erneuerung und Fruchtbarkeit. Während die Nymphea als Sinnbild der morgendlichen Regeneration verstanden wurde, galt der Tilapia als Fruchtbarkeitssymbol, da er als Maulbrüter seine Nachkommen, gleich der altägyptischen Schöpfungsvorstellung durch den Gott Atum, „ausspuckt“ und ihnen somit das Leben schenkt.
(A. Weber)
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