Der menschliche Kopf aus Sandstein gehört der Gruppe der Ba-Statuen an (vgl. ÄM 22640). Solche Köpfe existieren in kleinem Maßstab und konnten separat auf den Körper einer Ba-Statue gesetzt werden. Großformatige Exemplare, wie dieses Objekt, ersetzten wahrscheinlich die Statue selbst und wurden ausschließlich auf den Kopf reduziert.
Der Kopf sitzt auf einem langen, geraden Hals und ist von schmaler Form. Neben kleinen Abstoßungen ist lediglich die Nase schwerer beschädigt. Auffallend sind der kleine Mund mit seinen kurzen, breiten Lippen sowie die leicht abstehenden Ohren. Die Augen stehen verhältnismäßig eng zusammen und die Pupillen wurden durch den anstehenden Stein hervorgehoben, sodass der typische starre Blick dieser Objektgruppe zum Vorschein kommt. An der Stirn ist möglicherweise der Haaransatz durch eine Kante vom Rest des Kopfes abgegrenzt, der sich auf der linken Seite bis zum oberen Ende des Ohres zieht. Die sogenannten Ersatzköpfe des Alten Reiches weisen eine ähnliche Ritzlinie auf, aber auch dort ist die Bedeutung ungeklärt. Über den Haaren ist ein horizontal verlaufendes Band erkennbar, welches bei Vergleichsstücken in ausgeschmückter Form als Diadem interpretiert wird. An vielen Stellen, vor allem in den Einkerbungen, sind Reste roter Farbe erhalten. Auch die Augen weisen Farbspuren auf, so wurde die Pupille in schwarz gehalten und setzt sich so vom restlichen, in weiß bemalten, Auge ab.
Vergleichsstücke weisen oben auf dem Kopf des Öfteren ein Loch auf, in welches eine separat gearbeitete Sonnenscheibe eingesetzt werden konnte.
(N. Overesch)
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