museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst [8042]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1371110&resolution=superImageResolution#4742746 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Marion Böhl (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Maria aus Hundersingen

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Muttergottes steht auf einer stark beschädigten, wohl auch ursprünglich unregelmäßig geformten Plinthe, die vorn aus einer Mondsichel mit nach unten gekehrtem Männergesicht besteht. Es handelt sich um eine im späten Mittelalter geläufige Anspielung auf die mit Maria gleichgesetzte apokalyptische Frau der Johannes-Offenbarung (Apk 12,1). Ihre rechte Schuhspitze schiebt sich unter dem sehr tief platzierten Knie nach vorn. Ansonsten istjedoch ihr Körperschwung unter dem voluminösen und faltenreichen Gewand kaum erkennbar. Neben anatomischen Unstimmigkeiten wie dem zu tief sitzenden rechten Knie wird die Haltung auch durch die unnatürliche Kombination von ausschwingender rechter Hüfte und rechtem Spielbein verunklärt.

Maria hält das Kind quer vor ihren Unterleib, mehr präsentierend als stützend und darin einem Darstellungstyp folgend, der seit dem späten 14. Jahrhundert in Böhmen, Österreich und Süddeutschland verbreitet war. Sie umfasst dazu das rechte Beinchen und greift unter die rechte Achsel des Kindes, wobei sich ihre Finger in dessen Fleisch eingraben. Der Knabe ergreift mit der linken Hand den mit plissiertem Rand versehenen Schleier, dessen sonderbar verlaufenden Faltenbahnen an dieser Stelle durch die kleinen Finger verursacht zu werden scheinen. Dieses im 14. und 15. Jahrhundert beliebte Motiv ist ein Hinweis auf die Passion Christi, da der Marienschleier nach geläufiger mittelalterlicher Legende mit dem Lendentuch Christi gleichgesetzt wurde.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019)

Material/Technik

Lindenholz, polychromiert

Maße

Gewicht: 8,6 kg; Höhe x Breite x Tiefe: 97 x 39 x 25 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Wie ein Wasserschloss erhebt sich das Bode-Museum an der Spitze der Museumsinsel Berlin. Es wurde in den Jahren 1897 bis 1904 durch den Architekten...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.