Auf der Vorderseite des Anhängers, der am oberen Ende eine Öse aufweis, ist die Kreuzigung Christi dargestellt: Über dem Golgathakreuz mit breit ausladenden Enden und schrägem unterem Querbalken ist das Brustbild Christi mit Kreuznimbus zu erkennen. An den Nebenkreuzen rechts und links hängen die beiden Schächer, ebenfalls mit Nimbus versehen, in kurzen gegürteten Hemden mit ausgebreiteten Armen und gekreuzten Beinen. Zwischen ihnen ist rechts am Boden eine kniende oder hockende Gestalt (ein würfelnder Soldat?) wiedergegeben. Die Rückseite zeigt die Himmelfahrt Christi: zwei schwebende Engel tragen eine kreisrunde Aureole mit dem Bild Christi. Darunter ist die Gottesmutter Maria mit zum Gebet ausgebreiteten Armen inmitten von elf Aposteln abgebildet. Beide Darstelllungen sind mittelalterliche Wiederholungen der entsprechenden Bildtypen auf den Ampullen von Monza (vgl. z. B. Inv. 6681 und 6682 des Museums für Byzantinische Kunst). Der Anhänger ist deshalb als Pilgerzeichen zur Erinnerung an die Wallfahrt zu den heiligen Stätten zu verstehen.
(nach O. Wulff und W. F. Volbach, Die altchristlichen und mittelalterlichen byzantinischen und italienischen Bildwerke, Berlin und Leipzig 1923, S. 45)
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