Der Engel kniet auf einer kelchförmigen Konsole, um die sich zwei stark eingedrehte und mehrfach verzweigte, die eigentliche Sockelwand damit fast vollständig verdeckende Blätter winden. Sie sind weitgehend symmetrisch angeordnet und erinnern mit ihren Ausbuchtungen und Einrollungen entfernt an eine korinthisierende Kapitellkomposition. Die Konsole bildete, wie ihre Unterseite zeigt, ursprünglich die Bekrönung eines schlanken Architekturglieds, einer Fiale oder Säule.
(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019)
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