Unter einem offenen, von vier Pfeilern getragenen Rundbogen steht die ganzfigurige Maria mit dem Jesuskind im Arm. Die in Zentralperspektive wiedergegebe Renaissancearchitektur mit dem kassetierten Tonnengewölbe ist gold bemalt und bildet in ihrer Farbigkeit einen wirkungsvollen Komplementärkontrast zum himmelblauen Hintergrund. Auf der Vorderseite der Sockelzone ist im Zentrum eine Schriftttafel angebracht, auf der zu lesen ist: SANT LVCAS BILD / HAIS MAN MICH / WIE MAN MICH HIE / GEBILDET SICHT.
Dies ist eine Anspielung auf den Evangelisten Lukas, von dem behauptet wird, dass dieser die Muttergottes gemalt habe. Noch heute haben sich zahlreiche Tafeln erhalten, von denen man annahm, dass sie auf ein Urbild zurückzuführen sind. In ihnen meinte man, die authentisch überlieferte Gestalt von Maria zu erfassen. Besondere Aktualität innerhalb der religiösen Praxis jener Zeit erfuhren die sog. Lukas-Madonnen durch die Pilgerfahrten zum Gnadenbild der "Schönen Maria" nach Regensburg. Die hier dargestellte Marienfigur folgt dem Lukasbild der "Schönen Maria von Regensburg".
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