Das nach links ausgerichtete Profilbildnis zeigt Anna II. aus dem Hause Habsburg, Tochter des Erzherzogs Karl von Österreich – und somit Enkelin Kaiser Ferdinands I. – und Maria von Bayern. Anna wurde am 31. Mai 1592 die erste Ehefrau König Sigismunds III. Wasa und es ist nicht auszuschließen, dass ihr Bildnis, wie das als Pendant konzipierte Porträt ihres Gemahls (siehe Inv.-Nr. 881), anlässlich ihrer Hochzeit entstanden sein könnte. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor, darunter auch Władysław IV. Wasa (1595-1648), der nach dem Tode seines Vaters Sigismund III. zum König von Polen, Litauen und Schweden gekrönt wurde.
Die ausgeprägte Kinnpartie mit der vorgeschobenen Unterlippe, die ihre habsburgische Herkunft unterstreicht, verleiht dem Profil mit der weißen, hochschließenden Halskrause eine repräsentative Strenge, die auch in der standesgemäßen Garderobe und ihrem kostbaren Schmuck zum Ausdruck kommt. Über der Stirn trägt sie ein Diadem, das mit einer Perle geschmückt ist, während das zurückgekämmte, toupierte Haar am Hinterkopf durch ein perlenbestücktes Haarnetz gehalten wird. Über dem gelben Brokatkleid trägt sie einen dunkelblauen Mantel mit rotem, vermutlich pelzbesetztem Revers und aufwändigem Schulterschmuck. In Höhe ihres Herzens prangt am Halsband ein goldenes Kreuz als Ausdruck ihres Glaubens.
Nachdem Anna II. bei der Geburt ihres letzten Kindes Christopher am 10. Dezember 1598 24 jährig verstarb, heiratete Sigismund III. am 11. Dezember 1605 ihre Schwester Constance (1588-1631), die ihm sieben weitere Kinder gebar.
Der Stil des hier vorgestellten Wachsbildnisses erinnert an Werke des Antonio Abondios d. J.
Von dem Bildnismedaillon Annas II. wie auch das ihres Gemahls Sigismund III, König von Polen existieren Repliken auf Schloss Gripsholm (Schweden).
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