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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst [370]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=870718&resolution=superImageResolution#4823840 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Fotograf unbekannt (CC BY-NC-SA)
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Heiliger Michael

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Beschreibung

Auf einer flachen, unregelmäßig polygonalen Plinthe steht der Erzengel Michael aufrecht, fast säulenhaft gerade und stößt eine nur in ihrer mittleren Partie noch ursprüngliche Lanze in das Maul des samt Hals vollständig erneuerten Drachenkopfs. Während das linke Standbein mitsamt dem Fuß gänzlich unter dem Gewand verschwindet, ist das rechte Bein leicht nach außen gestellt, sodass sich das Knie durch den Stoff drückt. Somit wird der Tritt des rechten Fußes (Zehen erneuert) auf den Schwanz des Drachen betont, dessen Spitze sich um den Engel windet und in dessen Rücken wieder emporrankt. Abgesehen von diesen knappen Berührungen sind Erzengel und Drachen weitgehend separiert komponiert, Spannung durch Interaktion oder gar Dramatik fehlt. Zu unterlegen und geradezu wehrlos ist der relativ kleine Drachen mit kurzen Vogelkrallen und verkümmerten Flügeln mit schneckenartig eingerollten Spitzen. Das wird auch mit dem originalen Kopf kaum anders gewesen sein – zumal der breitschultrige Michael mit seinen ursprünglich höher und weiter ausgespannten Flügeln noch imposanter und kraftvoller gewirkt hat als mit den schematisch geraden und viel zu bescheidenen heutigen Flügeln des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Hinzu kommt die ehemals längere Lanze.

Ruhig und überlegen wirken auch die Handgriffe, die der Erzengel zum tödlichen Stoß benötigt: Der Kraft ausübende rechte Arm ist knapp angewinkelt, der linke locker nach unten gelegt, um die Richtung des Stoßes zu lenken. Das Haupt ist nach rechts gewandt, der Lanze folgend, und leicht gesenkt. Gegenläufig zur Stoßrichtung sind die Falten des langen Mantels arrangiert, der von der rechten Schulter über den Körper gezogen und unter dem linken Arm eingeklemmt ist, sodass von dort aus strahlenförmige Bahnen nach links verlaufen. Im linken Halbprofil wirkt die Figur massig und wenig strukturiert, von rechts sind unbewegte und kleinteilige Faltenkaskaden hinter dem Drachen zu sehen. Auffällig sind die voluminöse Mantelschließe in Form eines Kleeblattkreuzes auf der Brust und die Schnürung des Wamses unmittelbar darunter. Die Schließe ist nicht waagerecht, sondern scheint durch Haltung und Lanzenstich des Engels verrutscht – eine der wenigen Andeutungen von Anstrengung.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019)

Material/Technik

Sandstein

Maße

Höhe: 138 cm; Breite: 64 cm; Tiefe: 45 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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