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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst [AE 614]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=870778&resolution=superImageResolution#4500434 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Totenschild für Otto Mindel (+1383) aus der Nürnberger Sebalduskirche

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Beschreibung

Der runde Schild besitzt heute einen orangerot bemalten Grund (ursprünglich silber) mit orangenen und roten Rankenornamenten sowie am äußeren Rand einen umlaufenden Passfries. Das Umschriftband mit weißem (ursprünglich silbernem) Grund und schwarzen Buchstaben ist außen und innen jeweils von einem plastischen Band gerahmt. Die Inschrift in gotischen Minuskeln lautet: „+ noch gotes gepurt • m • ccc • lxxxiii iar am Montag drey wochen noch ostern do starb ott mindel selig“. Unten ragt das geschnitzte Wappen der Mindel bis zum äußeren Rand des Umschriftbands. Es handelt sich um ein vertikal gespaltenes Wappen, links blau, rechts ehemals silbern, mit heraldischer, hier plastisch hervorgehobener Krone mit vertauschten Farben. Zentral über dem Wappen sitzt frontal ein Topfhelm (silbern, Visier rot), darüber eine weit ausgespannte Helmdecke mit gezaddeltem Rand (außen blau, innen silbern), die im Original (rechts) aus einem Gewebe besteht und links in Pappe erneuert wurde. Als Helmzier fungieren zwei nach oben ausgestreckte, den Ellbogen jeweils nach außen richtende Arme, entsprechend dem Wappen links blau und rechts silbern. Die nach oben geöffneten Hände halten eine geschnitzte Krone, die weit in das Umschriftband ragt und wiederum zweifarbig geteilt ist.

Otto Mindel entstammte keinem eingesessenen Nürnberger Geschlecht; mit der mächtigen Familie der Mendel, seit 1354 im Rat und Stifter des Kartäuserklosters sowie vielfach in und an der Sebalduskirche, war er nicht verwandt. Vielmehr war er – laut Abschrift der Stadtannalen von 1623 – gebürtiger Coburger und erst 1382 Bürger der freien Reichsstadt geworden. Ein Familienangehöriger (Diez Mindel) wird 1384 im „Genanntenbuch des Größeren Rats“ erwähnt; die Mindel gehörten also damals zu den gerichtsfähigen Familien, juristisch gesehen zur Mittelschicht Nürnbergs. Zwei weibliche Familienangehörige heirateten kurz darauf in das Patriziat; sie wurden Gattinnen von Nikolaus Rieter († 1404) und Albrecht Ebner († 1415). Spätestens im frühen 17. Jahrhundert waren die Mindel in der Stadt ausgestorben. Ein anderer Zweig der Familie, der ein identisches Wappen führte, ist in den 1440er-Jahren in Malmö nachgewiesen.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019)

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 114 x 112 x 16 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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