museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 15700]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=605994&resolution=superImageResolution#253291 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Sitzfigur des Nemti-hotep

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Mit dem Mittleren Reich tritt ein neuer, das ägyptische Kunstschaffen stark beeinflussender und belebender Faktor auf: der Wunsch nach Repräsentation. Dieses Verlangen dokumentiert sich sowohl in der Königs- als auch Privatplastik. Zwar wird der größte Teil der Privatstatuen nach wie vor für das Grab geschaffen, aber mit königlicher Genehmigung ist es nun auch Privatpersonen gestattet, Statuen in Tempeln aufzustellen, um so vor den Göttern vertreten zu sein, aber auch um die soziale Stellung des Eigentümers öffentlich hervorzuheben. Diese Möglichkeit sowie das genaue Studium der Physiognomie und Anatomie lassen außergewöhnlich qualitätvolle Werke entstehen, durch deren Perfektion die Kunst des Mittleren Reiches auch noch in späteren Zeiten als die "klassische Kunst" angesehen war und als Vorbild anregend wirkte. In der späten 12. Dynastie erfolgte, in Anlehnung an Beispiele aus dem Alten Reich, die "Wiederentdeckung" des stark persönlich geprägten Altersbildnisses. Von nun an steht das vom Leben gezeichnete menschliche Antlitz im Mittelpunkt der Darstellungen. Bildnisse voller individueller Züge entstehen, die im Privatbildnis trotz aller Porträthaftigkeit jedoch als Typenporträts angesehen werden müssen, da sie sich sicherlich am Königsporträt orientierten.
Auch die Figur des Gutsvorstehers Nemti-hotep zeigt diese charakteristischen Züge, die in den Königsbildnissen dieser Zeit anzutreffen sind.
Augen, Ohren, der Mund mit den leicht herabgezogenen Mundwinkeln und die Wangenflächen sind jedoch formalistischer angeordnet als bei den königlichen Vorbildern. Eine korrekte Amtsausübung, aber auch ein gesundes Selbstvertrauen kennzeichnen den Gesichtsausdruck. Nemti-hotep sitzt auf einem Hocker mit niedriger Lehne. Sein Körper wird von einem eng anliegenden Mantel umhüllt, der in einzigartiger Weise den streng in sich geschlossenen , spannungsgeladenen Körperaufbau der Figur betont und das Hauptaugenmerk ganz und gar auf die feinen, sensibel modellierten Gesichtszüge lenkt. Man sieht ein Gesicht voller plastischer Lebendigkeit. Die Wellen der Perücke sind nur leicht ausgearbeitet und leiten zum beinahe blockhaft wirkenden Körper über, dessen Konturen jedoch deutlich unter dem Mantel hervortreten. Auch die flächig gearbeiteten Hände ordnen sich der Geschlossenheit des Mantels unter. Ganz anders dagegen die Füße, die mit weicher, anatomisch genauer und detailreicher Linienführung gestaltet sind.

Angaben zur Herkunft:
12. Dynastie
Genauer: um 1800 v. Chr.
Mittelägypten (Ägypten)
el Burg el Hamam (Ostufer von Siut/Assiut) (Ort)

Material/Technik

Silifiziert (Quarzit) (Material / Stein / Sandstein), braun

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 76,5 x 25 x 44 cm; Gewicht: ca. 90 kg

Links/Dokumente

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.