Dieser Portraitkopf ist auf den ersten Blick durch den Bart, das lockige Haar, das von einem Diademreif geziert wird, sowie den grimmigen Blick eher einem römischen als einem ägyptischen Herrscher zuzuordnen. Deshalb wurde er auch lange Zeit für die Darstellung des Kaisers Caracalla gehalten. Einige Merkmale sind aber charakteristisch für die ägyptische Skulptur: das Material Rosengranit, das in Assuan gewonnen wurde sowie der Rückenpfeiler auf dem sich die Reste der Königstitulatur in Hieroglyphen verfasst befunden haben. Die Inschrift bietet jedoch keinerlei Datierungshinweis, denn der Horusname ist noch für römische Pharaonen kanonisch. Trotz der fehlenden eindeutigen Gesichtszüge lässt sich der Kopf auf Grund der kontrahierten Stirn und des Backen- sowie Kinnbartes im Vergleich zu anderen Darstellungen als Portrait Ptolemaios´ IX. erkennen.
(J. Helmbold-Doyé)
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