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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [586B]
https://id.smb.museum/digital-asset/5100582 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Hermann Hillebrandt de Wedigh

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Beschreibung

Das Bildnis zeigt einen Mann im Alter von 39 Jahren vor einförmigem, leuchtend blauem Hintergrund. In strenger Frontalität steht er dem Betrachter gegenüber. Mit offenem Blick schaut er ihm ins Auge. Die hochgezogene Augenbraue erweckt den Eindruck einer kritischen Musterung, der jedoch durch den sanften Schwung der Lippen die Schärfe genommen ist. Die Asymmetrie der Augen, ein körperlicher Fehler, ist ohne Scheu wiedergegeben. Doch ist gerade dieser Mangel an Ebenmaß unverwechselbarer Bestandteil der Physiognomie. Das ausdrucksvolle Gesicht wird vom rötlichbraunen Haupthaar und einem kurzgeschnittenen, sorgfältig gepflegten Vollbart gerahmt. Der Dargestellte trägt ein weißes Hemd, ein schwarzes Barett und einen schwarzen, über die Schulter geschlagenen Mantel. In der nach vorn ausgestreckten linken Hand hält er ein Paar Handschuhe aus braunem Leder. Den Zeigefinger schmückt ein Siegelring, dessen Wappen einen schwarzen Sparren auf silbernem Feld nebst drei grünen Weidenblättern in den Winkeln aufweist. Es handelt sich hierbei um das Wappen der bekannten Kölner Kaufmanns- und Patrizierfamilie Wedigh. Die Identifizierung des Dargestellten ist nicht ganz sicher. Vielleicht haben wir Hermann Hillebrandt Wedigh (geb. um 1494) vor uns, einen Bruder jenes Hermann Wedigh, dessen 1532 datiertes Porträt von Holbein sich ebenfalls in der Gräflich Schönbornschen Gemäldesammlung befunden hat und heute im Metropolitan Museum in New York bewahrt wird. Man hat vermutet, daß die beiden Bilder vielleicht als Gegenstücke konzipiert waren. Die abweichenden Datierungen und die verschiedenartigen Kompositionen deuten jedoch darauf hin, daß diese Annahme wenig Wahrscheinlichkeit besitzt. Neben unserem Porträt sind wenigstens sieben weitere Bildnisse Holbeins bekannt, die zweifelsfrei Kaufleute darstellen, die am sogenannten Stalhof, der Hanseniederlassung in London, ihren Geschäften nachgingen. Holbein hat sie während seines zweiten Englandaufenthalts gemalt. Es handelt sich um den schon erwähnten Hermann Wedigh (New York, The Metropolitan Museum of Art), um Hans von Antwerpen (Windsor Castle, The Royal Collection) und um Georg Gisze (Gemäldegalerie, Staatl. Museen zu Berlin), die alle 1532 entstanden sind. Aus dem Jahre 1533 stammen die Porträts des Deryck Tybis aus Duisburg (Wien, Kunsthistorisches Museum), des Cyriacus Kale aus Braunschweig (Braunschweig, Herzog-Anton-Ulrich-Museum) und des Derich Born aus Köln (Windsor Castle, The Royal Collection). Aus dem Jahre 1536 datiert schließlich das Bildnis des aus Köln stammenden Derick Berck, das sich in New York (The Metropolitan Museum of Art, Bache Collection) befindet. In fast allen Porträts ist das räumliche Ambiente ebenso wie das stillebenhafte Beiwerk auf ein Minimum be schränkt. Nichts soll die Konzentration auf das Wesentliche, die dargestellten Persönlichkeiten, beeinträchtigen. Die großartige Ausnahme bildet Holbeins Bildnis des Danziger Hansekaufmanns Georg Gisze in der Berliner Gemäldegalerie.| 200 Meisterwerke der europäischen MalereiGemäldegalerie Berlin, 2019 SIGNATUR / INSCHRIFT: oben ANNO 1533 AETATIS SUAE 39 |--Hier Übersetzung--::::: The portrait shows a man aged 39 against a uniform bright blue background. He is facing the viewer full on, looking him candidly in the eyes. His raised eyebrows give the impression that he is sizing up the viewer critically, although the severity of his gaze is softened by the gentle curve of his lips. The artist did not shrink from portraying the sitter’s asymmetrical eyes, a physical defect, and in fact, this lack of symmetry is an unmistakeable feature of the man’s physiognomy. The expressive face is framed by reddish brown hair and a short, well-kempt beard. He is wearing a white shirt, a black beret and a black cape wrapped around his shoulders. In his left hand held in front of his body, he is clutching a pair of brown leather gloves. The signet ring on his index finger bears his coat of arms: a black spar on a silver field with three green willow leaves at the corners. This is the coat of arms of the well-known Wedigh family of merchants and patricians from Cologne. The sitter has not been conclusively identified. Perhaps we are looking at Hermann Hillebrandt Wedigh (born c. 1494), a brother of the Hermann Wedigh whose 1532 portrait by Holbein was likewise in the collection of the Counts of Schönborn and is now held by the Metropolitan Museum of Art in New York (fig. left). It is suspected that the two paintings were conceived as counterparts. The divergent dating and different kinds of composition make this seem unlikely, however. In addition to this portrait, Holbein is known to have painted at least another seven portraits that show merchants going about their business at the so-called Stalhof, the London branch of the Hanseatic League. Holbein painted them during his second stay in England. They are Hermann Wedigh (New York, The Metropolitan Museum of Art), Hans von Antwerpen (Windsor Castle, The Royal Collection) and Georg Gisze (Gemäldegalerie), all painted in 1532. The portraits of Deryck Tybis from Duisburg (Vienna, Kunsthistorisches Museum), Cyriacus Kale from Braunschweig (Braunschweig, Herzog-Anton-Ulrich-Museum) and Derich Born from Cologne (Windsor Castle, The Royal Collection) are from the year 1533. Finally, from 1536, there is the portrait of the Cologne native Derick Berck, which is located in New York (The Metropolitan Museum of Art, Bache Collection). In almost all the portraits, the physical setting and the still life-like accoutrements are kept to a minimum. Nothing should distract the viewer’s concentration from the personalities being portrayed, the major exception being Holbein’s portrait of the Danzig Hanseatic merchant Georg Gisze in the Gemäldegalerie in Berlin.| 200 Masterpieces of European Painting – Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Eichenholz

Maße

Rahmenaußenmaß: 54 x 45,5 x 7 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 54 x 45.5 cm, Bildmaß: 42,1 x 32,6 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 42.1 x 32.6 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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