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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [380B]
https://id.smb.museum/digital-asset/5182247 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Christoph Schmidt (CC BY-NC-SA)
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Der Engel weckt den Propheten Elias in der Wüste (An Angel Awakens the Prophet Elijah in the Wilderness)

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Beschreibung

Das kleine Täfelchen zeigt den Propheten Elias eingeschlafen unter einem Baum. Die Darstellung bezieht sich auf eine in der Bibel erzählte Episode, in der die Flucht des Elias vor der ihm angedrohten Rache für die Ermordung der Propheten des Baal geschildert wird (1. Könige 19,1–8). Ein Engel hat sich über Elias gebeugt. Er versucht, ihn mit einer zarten Berührung an der Schulter zu wecken. Mit dem Zeigefinger seiner Rechten weist er auf einen Laib Brot und einen mit Wasser gefüllten Krug, die neben der herabgesunkenen Hand des Propheten stehen. Alle drei Elemente sind in helles Licht getaucht. Das rosafarbene Gewand des Engels, die blonden Haare seines gesenkten Hauptes sowie die weit ausladenden Flügel mit den schwarzen und weißen Federn sind mit pastos aufgetragenen Pinselstrichen ausgeführt. Die Rinde des kräftigen, die linke Bildhälfte begrenzenden Baumes und das Gestrüpp am Boden sind mit dicken Farbtupfern modelliert. Maltechnische Untersuchungen haben gezeigt, dass sich inmitten des Baumstammes einst ein Schlüsselloch befand. In der Röntgenaufnahme sind an der rechten Seite der Tafel zudem zwei Scharniere zu erkennen. Die Ausführung auf Holz und das kleine Format sind demzufolge auf die Funktion des Gemäldes als Türchen zurückzuführen. Da die im Alten Testament geschilderte Speisung des Propheten Elias mit Wasser und Brot eine häufig verwendete Präfiguration für das Abendmahl darstellt, fungierte die Tafel mit großer Wahrscheinlichkeit als Verschluss eines Tabernakels, das zur Aufbewahrung der Hostien und des Abendmahlkelchs diente. In Spanien sind derartige mit bildlichen Darstellungen versehene Türchen in zahlreichen Predellenzonen von Altarretabeln des 17. Jahrhunderts nachweisbar. Zudem lassen die Röntgenaufnahmen darauf schließen, dass die Tafel einst einige Zentimeter höher war und ein länglicheres Format aufwies. Auf Grund der überaus lockeren, an die venezianische Malerei erinnernden Malweise wurde das Bild, das vormals als Werk Domenico Fettis galt, von Giuseppe Fiocco in das Oeuvre von Francesco Maffei eingeordnet. 1970 wurde es von José Roge lío Buendía auf Grund stilistischer Erwägungen schließlich dem in Madrid tätigen Maler Juan Antonio de Frías y Escalante zugeschrieben. Bei dem abgebildeten Tonkrug handelt es sich seiner Meinung nach zudem um ein Modell, wie es in dem bei Madrid gelegenen Städtchen Talavera de la Reina produziert wird. Für eine Verbindung des Gemäldes mit Spanien spricht ferner die Existenz einer vorbereitenden Zeichnung in der Nationalbibliothek in Madrid, die die zentralen Elemente der Komposition wiedergibt, sowie die Provenienz aus der Sammlung Suermondt, zu der zahlreiche Werke zählten, die der preußische Offizier Andreas von Schepeler während seiner Tätigkeit in Madrid zwischen 1815 und 1823 erworben hatte. Von 1667 bis 1668 hatte Escalante einen 18 Leinwandgemälde umfassenden Zyklus mit alttestamentlichen Präfigurationen der Eucharistie für die Ausstattung der Sakristei des im 19. Jahrhundert zerstörten Convento de la Merced Calzada in Madrid ausgeführt, darunter auch eine Darstellung von Elias und dem Engel, die heute im Museo del Prado aufbewahrt wird. Auch wenn sich Paola Rossi 1991 nochmals für eine Zuschreibung des Berliner Bildes an Francesco Maffei aussprach, so machen die genannten Argumente dennoch plausibel, dass das Gemälde erstens von Escalante geschaffen wurde und zweitens zur Ausstattung des genannten Konvents gehörte, der sich ehemals auf dem heute nach Tirso de Molina benannten Platz in Madrid befand. Vor der Feier des Abendmahls hatte es den Priestern dort bei der Entnahme der Hostien und des Weines die heilsgeschichtliche Erfüllung der Ankündigungen des Alten Testamentes ins Bewusstsein gerufen.| Sven Jakstat |--Hier Übersetzung--:::::::::: This small panel depicts the Prophet Elijah sleeping under a tree. The scene refers to the Bible’s story of Elijah’s flight from retribution for his killing of Baal’s prophets (1 Kings 19:1–8). An angel bends over Elijah and tries to wake him by gently laying a hand on his shoulder. With the finger of his right hand the angel points to a loaf of bread and a water-filled jug next to the Prophet’s limp hand. All three elements are suffused in bright light. The angel’s rose-coloured robe, the blond hair on his lowered head, and the white feathers of his wings are executed in pastose brushstrokes. The bark of the massive tree and undergrowth bounding the left-hand side of the composition are modelled with thick dabs of paint. Scientific examinations showed that there was once a keyhole in the middle of the tree trunk. X-ray images also revealed two hinges attached to the right end of the panel. These combined with the wooden support medium and the painting’s small format indicate that the work once served as a small door. As the story of Elijah being given bread and water was often used in art to prefigure the Eucharist, it is highly likely that this panel once served as the door covering of a tabernacle where the host and Communion chalice were kept. Numerous examples of such decorated doors in the predella areas of seventeenth-century altarpieces have been found in Spain. Furthermore, the X-ray images indicate that the panel was once several centimetres longer and more elongated in shape. The extremely flowing style of painting, reminiscent of Venetian works, led Giuseppe Fiocco to attribute the painting – previously believed to be by Domenico Fetti – to Francesco Maffei. Stylistic considerations finally led José Rogelío Buendía in 1970 to ascribe it to the Madrid painter Juan Antonio de Frias y Escalante. In Buendía’s opinion, the ceramic jug seen in the painting is based on the types of jugs produced in the town of Talavera de la Reina near Madrid. Further evidence of the work’s Spanish provenance is offered by a preliminary drawing in the National Library in Madrid, which displays the same central elements that appear in the painting, as well as its provenance from the Suermondt Collection, which included numerous works acquired by the Prussian officer Andreas von Schepeler while he was stationed in Madrid between 1815 and 1823. From 1667 to 1668, Escalante completed a cycle of eighteen paintings on canvas with Old-Testament prefigurements of the Eucharist for the sacristy of the now destroyed Convento de la Merced Calzada in Madrid, including a painting depicting the angel and Elijah today held by the Museo del Prado. Even though Paola Rossi once again insisted in 1991 that the Berlin painting should be attributed to Francesco Maffei, the arguments given above make a plausible case both that the painting was made by Escalante and that it belonged to the convent, once located on the square now named for Tirso de Molina. The painting served to remind priests of the salvific fulfilment of the Old Testament’s prophecies when they went to remove the host and wine before distributing Holy Communion.| Sven Jakstat

Material/Technik

Pinienholz, Ölfarbe

Maße

Rahmenaußenmaß: 60,5 x 45 x 7 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 60.5 x 45 cm, Bildmaß: 50,1 x 33,8 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 50.1 x 33.8 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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