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Gemäldegalerie Malerei [753B]
https://id.smb.museum/digital-asset/5243388 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Catharina Hooft (1618-1691), Ehefrau des Cornelis de Graeff (Catharina Hooft (1618-1691), Wife of Cornelis de Graeff)

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Beschreibung

Lebensgroße Ganzfigurenporträts wie die von Cornelis de Graeff (Kat.Nr. 753A) und Catharina Hooft, stellten in der holländischen Bildnismalerei des 17. Jahrhunderts eine Seltenheit dar und waren als Statussymbol vor allem aristokratischen Familien vorbehalten. Im Gegensatz zu den kleinformatigen Ganzfigurenbildern etwa des Thomas de Keyser oder des Gerard ter Borch, die vor allem als ästhetische Preziosen betrachtet wurden, hatten sie eine halböffentliche Würdefunktion. Konnten sich Personen aus dem städtisch-bürgerlichen Milieu derartige künstlerische Selbstinszenierungen leisten, waren sie von höchstem gesellschaftlichen Rang und überaus vermögend. Cornelis de Graeff (1599-1664), dessen öffentliches Wirken 1636 begann, vereinigte als neunmaliger Bürgermeister Amsterdams, Schützenkapitän, Vorstand der Ostindischen Kompanie und einflussreicher Politiker seines Landes eine grandiose Machtfülle auf sich und darf vermutlich als mächtigster Mann seiner Zeit in Amsterdam gelten. Catharina Hooft (1618-1691) entstammte dem vornehmen Patriziergeschlecht der Hooft. Um 1619/20 wurde sie bereits als etwa Einjährige zusammen mit ihrer Amme von Frans Hals porträtiert, ein Werk, das sich ebenfalls in der Berliner Gemäldegalerie befindet. 1635 heiratete sie als Sechszehnjährige den 19 Jahre älteren Cornelis de Graeff. Die Verbindung von Cornelis de Graeff und Catharina Hooft wurde von beiden Familien aus sorgfältig gewählt und geplant. Anlässlich der Hochzeit 1635 gab Cornelis de Graeff einem der meistbeschäftigten Amsterdamer Porträtisten, Nicolaes Pickenoy, die beiden Bildnisse in Auftrag. Bereits kurz zuvor, 1633, hatte Cornelis de Graeff von sich und seiner ersten Gattin Geertruyd Overlander ebenfalls bei Pickenoy Hochzeitporträts malen lassen. Da seine erste Frau jedoch nach nur zwei Monaten Ehe verstarb, blieb De Graeff unerwartet schnell als Witwer zurück. So aufwendig und gediegen bereits diese ersten Hochzeitsporträts waren, die lebensgroßen Gemälde von Cornelis de Graeff und Catharina Hooft übertreffen diese in ihrer Pracht bei weitem. Die beiden Pendants sind in der klassischen Form der Ehebildnisse gestaltet, bei denen der Mann traditionell den linken Platz einnimmt. Den Blick auf den Betrachter gerichtet, zeigen die Gesichter keine mimische Bewegung. Die Kostüme sind in ihren Details altmeisterlich exakt und brillant ausgeführt. Catharina Hoofts Kleidung ist an Extravaganz kaum zu übertreffen. Ihr Kragen besteht aus insgesamt drei mit aufwendigen Spitzen versehenen Schichten, sogar ihre Manschetten sind doppellagig. Ihr Kostüm zeigt sowohl an den Ärmeln, der Schärpe mit Rosette sowie ihrem Unterkleid ungewöhnlich viel silberne Spitze. Die holländische Regentenklasse heiratete traditionell in schwarzem Kostüm mit einem Unterrock aus weißem Satin, Silberbrokat war dagegen ein gebräuchliches Material für das Hochzeitskleid einer Fürstin. Durch den reichlichen Besatz von silberner Spitze erweckt Catharina Hoofts Kostüm einen fürstlichen Eindruck. Ergänzend trägt sie, statt einer Haube, in dem vergleichsweise kurzen Haar eine Art von Diadem mit Edelsteinen. In ihrer rechten Hand hält sie einen Fächer mit kleinen buschigen Reiherfedern, ein in dieser Zeit begehrtes, modisches Attribut, das den traditionell bei der Hochzeit übergebenen Handschuh abgelöst hatte. Auch Cornelis de Graeff ist entsprechend modisch gekleidet. Dass klassizistische Interieur mit der geometrischen Anordnung der Bodenfliesen und dem immensen Kamin wurde von Pickenoy ebenfalls standesgemäß passend inszeniert. |--Hier Übersetzung--::_ Larger-than-life full-figure portraits were always considered a prestigious aristocratic indulgence in Dutch portrait painting, accorded only to extraordinarily honourable and wealthy families in the bourgeois milieu. Cornelis de Graeff, with his many influential offices, was felt to be worthy of this. The portraits were apparently commissioned on the occasion of de Graeff ’s marriage to the daughter of the distinguished lawyer Pieter de Hooft, and designed entirely according to the classical topos of the marital portrait. They are looking the viewer straight in the eye, with expressionless faces and restrained gestures. Pickenoy was not a ground-breaking master. Nevertheless, he had access to the most important portrait commissions of top society in Amsterdam. SIGNATUR / INSCHRIFT: auf dem Keilrahmen alter Aufkleber Catharina Hooft: Mens..lijk Lichaam geinveni..t en geteekent door...

Vergleichsobjekte

Teil:
Gegenstück zu: 753A, Gemälde, Cornelis de Graeff (1599-1664), Bürgermeister von Amsterdam, 1636, Nicolaes Eliasz. Pickenoy (1.1588 - 10.1656)

Material/Technik

Leinwand

Maße

Bildmaß: 185,2 x 105,4 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 185.2 x 105.4 cm, Rahmenaußenmaß: 203,5 x 123,8 x 10 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 203.5 x 123.8 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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