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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [413C]
https://id.smb.museum/digital-asset/5581773 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Christoph Schmidt (CC BY-NC-SA)
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Portrait der Infantin María von Habsburg (1606-1646) (Portrait of Infanta María of Habsburg (1606-1646))

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Beschreibung

Auf der Rückreise von Rom nach Spanien verweilte Diego Velázquez »in Neapel, wo er ein anmutiges Bildnis der Königin von Ungarn malte, um es Seiner Majestät mitzubringen« (Pacheco 1649). Gemeint war die Infantin Maria von Habsburg (1606–1646), die Schwester König Philipps IV. von Spanien und Gemahlin des Königs von Ungarn, des künftigen Kaisers Ferdinand III. Die Portraitsitzungen fanden im Zeitraum zwischen dem 8. August und dem 18. Dezember 1630 statt, als sich die Königin auf ihrem Weg nach Wien in Neapel aufhielt. Auch wenn das von Pacheco beschriebene Gemälde nicht mit letzter Sicherheit einem bekannten Werk von Velázquez zugeordnet werden kann, wird das Portrait gemeinhin mit einem Bildnis identifiziert, das sich heute im Museo del Prado befindet. José Gudiol und José López-Rey zufolge diente dieses als Ölskizze für größere Gemälde, die für europäische Höfe vorgesehen waren. Zu dieser Gruppe soll auch das heute in Berlin aufbewahrte Bild gezählt haben, auf dem die Königin in der traditionellen Manier spanischer Hofportraits zu sehen ist: Sie posiert ungekünstelt vor einer roten Draperie und stützt sich auf einen »sillón frailero«, einen mit Leder bezogenen Lehnstuhl. Der ausgiebig untersuchte Darstellungstypus geht auf das 16. Jahrhundert und insbesondere auf die Arbeiten von Alonso Sánchez Coello zurück. Er wurde von Juan Pantoja de la Cruz aufgegriffen und von Velázquez (Kat.Nr. 413E) sowie weiteren Malern fortgesetzt. Erst mit Juan Carreño de Miranda kam diese Tradition Ende des 17. Jahrhunderts zum Erliegen. López-Rey zufolge bewahrte Velázquez die heute im Museo del Prado befindliche Ölskizze möglicherweise bis zu seinem Tod in seinem Atelier auf; danach kam sie mit großer Wahrscheinlichkeit zunächst in die Sammlung des Grafen von Arco und ging dann später in die königliche Sammlung über. Das Berliner Portrait wurde bis 1851 im Madrider Buen-Retiro-Palast ausgestellt, bevor es an den deutschen Diplomaten Andreas von Schepeler (1780–1849) fiel. Von diesem ging es in den Besitz des Industriellen Barthold Suermondt (1818–1887) über, dessen Sammlung 1874 vom Kaiser-Friedrich-Museum (den heutigen Staatlichen Museen zu Berlin) aufgekauft wurde. Im selben Jahr fertigte Léopold Flameng von dem Bildnis einen Druck an. Obwohl die Theorie von Gudiol und López-Rey heute weithin anerkannt wird, lohnt es sich, an eine 1903 von Carl Justi entwickelte Hypothese zu erinnern. Kategorisch widersprach der deutsche Kunsthistoriker der Mutmaßung, bei dem Prado-Portrait handele es sich um eine Ölskizze. Darüber hinaus äußerte er die Vermutung, das heute in Berlin befindliche Gemälde könne jenes Bild sein, das Velázquez seinerzeit in Neapel begonnen hatte. Dieser habe dort allerdings nur das Gesicht skizziert, das fraglos von höherer Qualität ist als der Rumpf; die übrige Ausgestaltung habe er nach seiner Rückkehr den Assistenten in seinem Madrider Atelier überlassen. Es kann kaum angezweifelt werden, dass das Berliner Gemälde von einem eng mit Velázquez in Verbindung stehenden Künstler ausgeführt worden sein muss. Obwohl der Duktus weit von der Qualität und Gewandtheit des Meisters entfernt ist, spürt man beispielsweise in der Halskrause und der Hand das Bemühen, ihn zu imitieren. Wie schon Justi angemerkt hat, sind die Bilder aus Madrid und Berlin bis auf Gewand und Halskette identisch. Das Kleid ist zwar auf beiden Darstellungen gleich, in der Berliner Fassung sind aber die Verzierungen detaillierter ausgestaltet, so dass der prächtige Stoff und seine Stickereien besser zur Geltung kommen. Die mit einem aus Kelch und Hostie bestehenden Anhänger verzierte Kette ist auf dem Madrider Bild nicht vorhanden. Diese beiden Merkmale – der prächtige Stoff des Kleides und die Kette – finden sich allerdings auch auf einem weiteren Portrait der Infantin in der Prager Nationalgalerie wieder. Des Weiteren existieren noch andere, sehr ähnliche Varianten, die aber Abweichungen in der Verzierung des Kleides, den Accessoires und der Körperhaltung aufweisen.| María López-Fanjul y Díez del Corral |--Hier Übersetzung--:::::::::: On his way back to Spain from Rome, Diego Velázquez “stopped in Naples, where he painted a lovely portrait of the Queen of Hungary, to bring to His Majesty” (Pacheco 1649). Francisco Pacheco was referring to the Infanta María of Habsburg (1606–1646), sister of King Philip IV of Spain and wife of the King of Hungary, the future Emperor Ferdinand III of the Holy Roman Empire. The sessions took place between 8 August and 18 December 1630, during the four months the queen spent in Naples on her way to Vienna. The painting Pacheco mentions has not been securely identified, though it has traditionally been held to be the one that now hangs in the Museo del Prado, which Gudiol and López-Rey also consider to be an oil sketch for larger paintings intended for the European courts, among them the Berlin canvas. In the Berlin work, the queen is represented in the traditional manner of Spanish court portraits: posing without much artifice against a black background that is decorated only with curtains and leaning against a "sillón frailero" (armchair with leather seat and back). This type of composition, which has been intensively studied, dates back to the sixteenth century, especially to the portrait models that were established by Alonso Sánchez Coello, espoused by Juan Pantoja de la Cruz and continued by Velázquez (Cat. No. 413E) and other painters, ending with Juan Carreño de Miranda in the late seventeenth century. According to López-Rey, the oil sketch in the Museo del Prado may have been kept by Velázquez in his studio until his death, after which it must certainly have passed into the collection of the Duke of Arco and later into the Royal Collection. The Berlin portrait was on view in the Buen Retiro Palace until 1851, when it was given to Andreas von Schepeler (1780–1849), a German diplomat in Madrid. It was subsequently incorporated into the collection of the industrialist Berthold Suermont (1818–1887), whose collection was purchased in 1874 by the Kaiser Friedrich Museum (now Staatliche Museen zu Berlin). In the same year the Berlin canvas was reproduced in a print by Léopold Flameng. Although Gudiol and López-Rey’s theory is the most widely accepted today, it is also interesting to recall the hypothesis ventured by Justi in 1903. The German historian categorically rejected the possibility that the Prado portrait was an oil sketch and suggested that the painting now in Berlin is the one Velázquez began in Naples, sketching only the face – which, incidentally, is of higher quality than the body – and leaving the rest for his studio assistants to complete on returning to Madrid. It is difficult to doubt that the Berlin painting was executed by an artist close to Velázquez. Although the brushwork is far removed from the quality and fluidity of the master’s, there is a noticeable attempt to imitate it, such as in the ruff and the left hand. As Justi pointed out, the Madrid and Berlin compositions are almost identical, except in the dress and necklace. Although the dress is the same in both, the decoration is much more detailed in the Berlin version, and the richness of the fabric and its embroidery can be appreciated. The necklace, decorated with a pendant with a chalice and Host, is not depicted in the Madrid portrait. These two distinguishing features, the sumptuous fabric of the dress and the necklace, are nonetheless found in another version of the work preserved in Prague National Gallery. There are other very similar variants displaying differences in the adornment of the dress, the accessories (the introduction of a fan), and the pose, such as the canvas housed in the Hispanic Society of America, that in the Selgas-Fagalde collection, and the one attributed to Frans Luyckx in the Kunsthistorisches Museum in Vienna in which the queen is accompanied by her firstborn son.| María López-Fanjul y Díez del Corral

Material/Technik

Leinwand

Maße

Rahmenaußenmaß: 245,2 x 151 x 13 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 245.2 x 151 cm, Bildmaß: 208 x 109 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 208 x 109 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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