Die Hauptfigur bedient den seit alters gebräuchlichen Topos der Barmherzigkeit (Caritas). Die offensichtliche Ähnlichkeit der Figuren untereinander lässt den Eindruck aufkommen, dass es sich hierbei um den Versuch handelt, eine zeitlose Mutter-Kind-Beziehung zu schildern. Der relativ kahle Raum soll eine diffuse „antike Kühle“ vermitteln, wie sie die klassizistische Ästhetik am Ende des 18. Jahrhunderts schätzte. Ursprünglich wurde das Gemälde unter Vorbehalt Anton Raphael Mengs zugeschrieben. Inzwischen wird das Gemälde einem französischen Anonymus des 18. Jahrhunderts zugeschrieben.
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