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Gemäldegalerie Malerei 18. Jahrhundert, Frankreich [KFMV.241]
https://id.smb.museum/digital-asset/4931127 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Bacchus und Ariadne (Bacchus and Ariadne)

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Beschreibung

Eine Episode aus den Metamorphosen des Ovid, jener unerschöpflichen Fundgrube dramatischer bis frivol-anzüglicher Themen aus der antiken Götterwelt, liefert die Vorlage für das Bild, das die Begegnung zwischen Bacchus und Ariadne auf der Insel Naxos schildert. Ariadne, die Tochter des Minos, des Königs von Kreta, hilft Theseus bei seinem Kampf gegen den Minotauros, aus den Irrgängen des Labyrinths zu entkommen. Auf dem Rückweg nach Athen entführt Theseus die Prinzessin, verlässt sie jedoch auf Naxos. Bacchus findet die Verlassene, als er mit seinem lärmenden Gefolge vorbeizieht, und nimmt sich ihrer an. Aus ihrer Verbindung gehen vier Söhne hervor: Thaos, Staphylos, Oinopion und Peparethos. Nach ihrem Tode führt Bacchus Ariadne aus der Unterwelt in den Olymp empor. Ihre Lichtkrone wirft er in den Himmel, damit sie, in Sterne verwandelt, für immer als helles Gestirn (Corona Borealis) an Ariadne erinnere. De Troy hat den dramatischen Wendepunkt der Geschichte dargestellt. Links in der Ferne sieht man noch das Schiff, mit dem der treulose Theseus davonsegelt. Bacchus ist gerade herbeigekommen, von seinem Wagen abgestiegen, der von zwei Panthern gezogen wird, und lauscht nun mit der Geste der Betroffenheit dem tränenreichen Bericht der verzweifelten Ariadne. Verheißungsvoll schwebt Hymen, der Gott der Eheschließung, mit der Fackel über den Beiden. Noch scheint Ariadne die Werbung des Gottes nicht zu bemerken, während das bacchische Treiben seines Gefolges ringsherum die beiden doch schon umtobt. Mänaden, Nymphen und bocksgestaltige Satyrn tanzen und lärmen auf ihren Instrumenten, während der dicke, trunkene Silen, der alte Erzieher des Bacchus, von einem Satyrn gestützt und einer Mänade geführt, auf einem Esel heranreitet. Die Komposition des Bildes bändigt die Turbulenz der Szene in eine feste klassische Form. Vor der dunklen Baumkulisse agiert die Hauptgruppe wie auf einer Bühne; rechts und links im Vordergrund, die Mitte freilassend und doch auf sie orientiert, sind die vielfigurigen Nebengruppen beigegeben. Eine fast spielerische Eleganz prägt dieses Bild ebenso wie sein Gegenstück, die Erziehung des Bacchus, und unterscheidet beide deutlich von den großen Vorbildern dieser bacchantischen Themen in der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts, vor allem von der Drastik eines Jacob Jordaens. Jean François de Troy gehört zu der Generation von Malern in Frankreich, die ihre erste Ausbildung noch unter dem strengen Diktat der Académie erhielten, dann aber den »grand goût« des 17. Jahrhunderts unter dem Eindruck der italienischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts und auch der flämischen Malerei in eine neue elegante Formensprache übertrugen. De Troy war vielseitig begabt. Er malte Porträts ebenso wie Landschaften und Genreszenen, mythologische und historische Sujets. Die beiden Berliner Bilder gehören in seine frühe Zeit, als er 1708 aus Italien zurückgekehrt war und sofort als Historienmaler in die Académie Royale aufgenommen wurde.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2019 SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. rechts am Baumstamm: DE TROY 1717 ::::::::::::_ An episode from the Metamorphoses of Ovid, that inexhaustible treasure trove of sometimes dramatic, sometimes frivolous or salacious motifs from the ancient world of the gods, is the basis of the picture, which depicts the encounter between Bacchus and Ariadne on the island of Naxos. Ariadne, the daughter of Minos, the king of Crete, helps Theseus to escape from the blind alleys of the labyrinth in his battle against the Minotaur. On his return to Athens, Theseus abducts the princess, but then abandons her on Naxos. Bacchus discovers her when passing with his raucous entourage and comes to her aid. Resulting from their union are four sons: Thaos, Staphylos, Oinopion, and Peparethos. After her death, Bacchus guides Ariadne from the Underworld and up into Olympus. He hurls her corona into the heavens, where, now transformed into stars, it will forever recall Ariadne as the Corona Borealis. De Troy has depicted the dramatic turning point of the story. Still visible in the distance on the left is the ship on which the faithless Theseus sails away. Bacchus has just arrived, having descended from his chariot, drawn by a pair of panthers, and listens, greatly moved, to the tearful story of the despairing Ariadne. Hovering auspiciously above the couple with a torch is Hymen, the God of marriage. Ariadne is still unaware of the god’s courtship, while the Bacchic goings-on of his retinue already rage all around them. Maenads, nymphs, and goat-shaped satyrs dance and play their instruments, while the fat, drunken Silenus, Bacchus’ old tutor, arrived on a donkey, supported by a satyr and a maenad. The composition restrains the turbulence of the scene in a stable, classical form. Against the dark backdrop of trees, the central group performs as though on stage; added to the right and left foreground and oriented towards the central area, which is however empty, are the multi-figure ancillary groups. Characterising this picture as well as its counterpart, The Education of Bacchus, is an almost playful elegance that clearly distinguishes them from the great predecessors treatments of Bacchantic themes and the Flemish painting of the 17th century, particularly the harsher versions of an artist like Jacob Jordaens. Jean François de Troy belonged to a generation of French painters who received their training under the stringent dictates of the Académie, before carrying the grand goût of the 17th century towards a new elegance under the influence of 16th and 17th century Italian painting, as well as of Flemish painting. De Troy’s gifts were versatile. He painted portrait as well as landscapes and genre scenes, mythological and historical subjects. Both of the Berlin pictures date from his early period, after his return from Italy in 1708, when he was immediately accepted as a history painter by the Académie Royale.| 200 Masterpieces of European Painting - Gemäldegalerie Berlin, 2019

Vergleichsobjekte

Teil:
Gegenstück zu: KFMV.240, Gemälde, Die Erziehung des Bacchus, 1717, Jean-François de Troy (1679 - 1752)

Material/Technik

Leinwand, Ölfarbe

Maße

Rahmenaußenmaß: 164,3 x 191,8 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 164.3 x 191.8 cm, Bildmaß: 134 x 162 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 134 x 162 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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