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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [978]
https://id.smb.museum/digital-asset/5395100 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Blumengirlande mit Maria, Christus und dem Johannesknaben (Garland of Flowers with the Virgin, Christ and Young St. John)

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Beschreibung

Daniel Seghers, der bedeutendste Schüler von Jan Brueghel d.J. arrangierte hier um ein zentrales religiöses Nischenmotiv ein prächtiges, aufgehängtes Blumengewinde. Neben verschiedenen Rosenarten, Nelken, Hyazinten und Schneeglöckchen zieren auch Tulpen das Arrangement. Die Ende des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden eingeführten Tulpen etablierten sich schnell zum Liebhaberobjekt der sozial gehobenen Schichten. Besonders begehrt und kostbar waren mehrfarbige Tulpen, die später durch flammenartige Muster und gekräuselte Blütenblätter noch größere Begeisterung hervorriefen. Seghers führt in einem Bild eben solche außergewöhnlich kostbaren und nur kleinen Kreisen zugängliche Tulpen vor. Hier, wie in mindestens dreißig weiteren Gemälden, arbeitete Daniel Seghers mit Erasmus Quellinus d. J. (1607-1678) zusammen, der die Gottesmutter mit Christusknaben und dem heiligen Johannes d. T. einfügte. Seghers selbst signierte links unten: Daniel Seghers Soctis JESU. Dieser verkürzt angefügte lateinische Namenszusatz, der vollständig Societas Jesu (Gesellschaft Jesu) heißen müsste, verweist auf Seghers` Mitgliedschaft im Jesuitenorden. Der Künstler hatte im Jahre 1611 seine Malerlehre abgeschlossen und trat drei Jahre später, nachdem er zum römisch-katholischen Glauben konvertiert war, dem Jesuitenorden in Mechelen bei. Seine so besiegelte gegenreformatorische Verbundenheit mit der römisch-katholischen Kirche prädestinierte ihn für die Perfektionierung des religiösen Blumenstücks. Insbesondere der Jesuitenorden pflegte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Andachts- und Meditationsliteratur. So entsprach auch die Gruppe jener religiösen Andachtsbilder der Mode der Zeit. Der Wert gemalter Bilder der Jungfrau Maria, den die Schriften der Reformation bestritten hatten, wurde damit verteidigt. Das Blumengewinde spiegelt zudem den wohl in der Volksfrömmigkeit verwurzelten Brauch wider, Marienfiguren wie auch Heiligenskulpturen mit Blumen zu schmücken. Dies war eine Ende des 16. Jahrhunderts zu beobachtende Reaktion auf die offenen Bilderstürme in den Niederlanden, wobei dem Blumenschmuck eine spirituelle Bedeutung zukam. In diesem Sinne sind sicherlich auch einige Blumen in unserer Girlande sinnbildhaft zu deuten. So erhält die Gottesmutter als krönende Blume über ihrem Haupt eine Rosenknospe, die Marienblume schlechthin. Unmittelbar neben der Rosenknospe erblüht eine Nelke. Gemäß ihrer Symbolik als Kreuzesnagel Christi verweist die Nelke auf den späteren Opfertod des Gottessohnes. Doch auch auf die Rolle Jesu als Todesüberwinder wird hingewiesen. Denn auf den Blumen der Girlande haben sich Schmetterlinge niedergelassen, die den sinnbildlichen Verweis auf die Auferstehung liefern sollen. Nicht zuletzt deshalb arbeitete Daniel Seghers in die Blumengirlande in erster Linie Frühlingsblumen ein, um sie mit der Auferstehung Christi am Ostermorgen symbolisch zu verknüpfen, die mit der Jahreszeit des Frühlings untrennbar verbunden ist. SIGNATUR / INSCHRIFT: Links unten: Daniel Seghers Soctis JESV. Rechts unten die Nr. 27 Mitte rechts in der Reliefrahmung: E. Quellinus

Material/Technik

Leinwand

Maße

Rahmenaußenmaß: 157,5 x 125,5 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 157.5 x 125.5 cm, Bildmaß: 129,8 x 98,7 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 129.8 x 98.7 cm

Karte
Hergestellt Hergestellt
1650
Erasmus Quellinus (der Jüngere)
Flandern
Hergestellt Hergestellt
1650
Daniel Seghers
Flandern
1649 1662
Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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