Der flämische Landschaftsmaler Paul Bril war von etwa 1575 bis zu seinem Tode ausschließlich in Rom tätig. Er schuf dort Fresken in Palästen und Kirchen sowie Staffeleibilder auf Leinwand und Kupfer. Seine zunächst manieristische Landschaftsauffassung wandelt sich nach 1600 hin zu größerer Einfachheit, Geschlossenheit und Eindringlichkeit des Bildaufbaus, wobei er das für die niederländischen Maler typische kältere, bläulichgrünliche Kolorit stets beibehielt. Im Vordergrund kniet Latona, eine von Jupiters Geliebten, mit ihren Kindern Diana und Apollo. Auf der Flucht vor Jupiters Gemahlin Juno war sie nach Lykien gelangt, wo ihr schilfschneidende Bauern verwehrten, aus einem Teich zu trinken, den Schlamm aufwühlten und sie verspotteten. Zur Strafe verwandelte Latona die Bauern in Frösche (Ovid, Metamorphosen VI). SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. links unten: P SB R I L. (SB verbunden)
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