Der Dargestellte wurde im Jahre 1705 vom preußischen König Friedrich I. zum Professor für Geschichte und Recht an die Berliner Ritterakademie und 1706 zum Historiker an das Oberheroldsamt berufen. Mit der Thronbesteigung des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. und der Schließung der Ritterakademie wurde er preußischer Hofrat. Gundlings eigenwilliger Charakter sorgte mit dafür, dass er tatsächlich eher die Rolle eines Hofnarren spielte. Vermutlich um den ungeliebten Gelehrtenstand zu diffamieren, ernannte ihn der Monarch zum Präsidenten der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Im September 1724 folgte Gundlings Erhebung in den Freiherrenstand. Er starb im April 1731 in Potsdam und unweit der Stadt in der Gruft der Bornstädter Dorfkirche beigesetzt. Um seine Personen ranken sich viele, teilweise skurrile Geschichten. Das sehr schön und repräsentativ gearbeitete Bildnis greift den barocken Typus des „Schulterblicks“ auf. Die noble Komposition wird nur im Zusammenhang mit den von Gundling bekleideten verständlich.
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