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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [785]
https://id.smb.museum/digital-asset/5397736 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Perseus befreit Andromeda (Perseus frees Andromeda)

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Beschreibung

Der römische Dichter Ovid hat in seinen Metamorphosen die Sage von Perseus und Andromeda popularisiert. An einen Felsen gefesselt, sollte Andromeda, die Tochter des äthiopischen Königs Cepheus, einem Meeresungeheuer preisgegeben werden. Das grausame Opfer war dem König von Poseidon auferlegt worden, um den Hochmut seiner Frau Cassiopeia zu sühnen, die ihre Tochter und sich selbst an Schönheit mit den Nereiden gemessen hatte. Als Perseus nach seinem Sieg über die gefürchtete Gorgo Medusa auf dem Flügelross Pegasus heimkehrte, erblickte er die an einen Küstenfelsen gefesselte Prinzessin. Von ihrer Schönheit überwältigt, hielt er im Fluge inne und trat an sie heran. Mit diesen Worten charakterisiert Ovid die Begegnung zwischen Perseus und Andromeda, die er in der Gliederung des Handlungsablaufs dem Kampf des Helden mit dem Untier zeitlich voraufgehen lässt. Dagegen hat Rubens, dessen Erzählkunst am denkbar höchsten Maßstab, Homer, gemessen worden ist, die Begegnungsszene mit der Befreiungsszene verbunden. Das getötete Meeresungeheuer treibt links in der Brandung. Im tiefroten Mantel des Siegers löst Perseus Andromedas Fesseln. Zwei Putti sind ihm hierbei behilflich, während drei weitere sich um Pegasus tummeln, an dem sie einander heraufhelfen bzw. ihm die Zügel halten. Das Geschehen ist auf dem vom Betrachter leicht abgerückten Felsplateau in der Abfolge von links nach rechts chronologisch sinnvoll vor Augen geführt und findet seinen Höhepunkt in den sich wechselseitig bedingenden Haltungsmotiven der Hauptakteure. Die kraftvolle Bewegung des Helden und die verinnerlichte Hingabe der im hellen Licht zart modellierten Frauenfigur künden im Sinne der zitierten Verse von der gerade erwachenden Liebe, die sich mit der Befreiung erfüllt. Rubens, der um anspruchsvolle, die Bildaussage unterstreichende Antikenzitate nie verlegen war, hat die Gestalt Andromedas und des Puttos neben ihr, der die Fesseln löst, der Statue der Venus Felix (Rom, Vatikanische Sammlungen) nachgeformt. Der Maler kann das Bildwerk während seines Romaufenthaltes gesehen haben, möglicherweise diente ihm aber auch eine Zeichnung von Hendrick Goltzius nach der römischen Venus-Statue als Inspirationsquelle. Rubens hat den Andromeda-Mythos in variierender Themendeutung mehrfach veranschaulicht: unter anderem in einem Spätwerk, ebenfalls in der Berliner Galerie, und in einer nahezu formatidentischen Fassung in St. Petersburg (Eremitage), das dem hier vorgestellten Bild zeitlich unmittelbar vorangeht. In diesem Beispiel ist der Gestalt des Perseus mit der furchterregenden Waffe des Medusenschildes im Zentrum der vielfigurigen Komposition entschiedene Vorrangstellung verliehen. Das zu seinen Füßen platzierte Meeresungeheuer, der von Putti gezügelte Pegasus und die von Putti entfesselte Andromeda sind ihm in konzentrischer Anordnung gleichsam als Attribute seines Heldentums zugeordnet. Fama, die sein Haupt bekränzt, erhebt ihn in den Rang des ruhmvollen Siegers. Eine solche Prägung des Themas dürfte allegorisch-politischen Sinnbezügen unterstellt sein, die in unserem Bild jedoch nicht enthalten sind.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2019 :::::::::::::::::__ The Roman poet Ovid popularised the myth of Perseus and Andromeda in the Metamorphoses. Tied to a rock, Andromeda, the daughter of the Ethiopian king Cepheus, is to be sacrificed to a sea monster. This punishment was ordered by Poseidon in retribution for the boastful utterances of the king’s wife, Cassiopeia, who bragged that she and her daughter were more beautiful than the Nereids. Perseus, who was travelling home on the winged horse Pegasus after having defeated and killed the dreaded gorgon Medusa, spotted the princess tied to a rocky cliff. Overwhelmed by her beauty, he stopped and approached her. With these words, Ovid describes the encounter of Perseus and Andromeda, which is followed by the battle between the hero and the menacing monster. In contrast, Rubens – whose narrative skill has been compared with that master of storytelling, Homer – combines the encounter with the liberation scene. On the left side of the painting the slain sea monster floats in the breakers. Clad in a deep-red mantle, Perseus releases Andromeda from her bonds. Two cherubs assist him, while a further three gambol around Pegasus, one helping another up onto the horse’s back, while the third holds the bridle. This all takes place on a rocky ledge angled slightly away from the viewer, and is depicted from left to right in chronological order, climaxing in the interdependent postures of the two main protagonists. The dynamic movement of the hero and the internalised devotion of the female figure, delicately modelled in bright light, depict the spark of new love which culminates in the liberation of the bound maiden, as is described in Ovid’s verses. Rubens, who was never averse to adding quotations from classical antiquity to underscore the message of the painting, based the figure of Andromeda and the cherub next to her on the statue Venus Felix (Rome, Vatican Collections). The artist is likely to have seen this statue during his stay in Rome, but another source of inspiration may also have been a sketch of the Roman statue of Venus by Hendrick Goltzius. Rubens painted the myth of Andromeda several times, each with a slightly different interpretation. These include a late work, also in the Berlin Gallery, and a practically identical version in Saint Petersburg (Hermitage), which was completed immediately before this picture. In the Saint Petersburg painting, the figure of Perseus, holding the terrifying shield of the Medusa, stands at the centre of the busy composition with its many figures. The dead sea monster at his feet, the cherubs holding Pegasus by his bridle and Andromeda being untied by other cherubs, are arranged concentrically around him as attributes of his heroism. Fama, who places a crown on his head, elevates him to the status of a glorious victor. This version of the subject matter contains allegorical and political symbolism, which is lacking in the Berlin painting.| 200 Masterpieces of European Painting - Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Eichenholz

Maße

Bildmaß: 99,7 x 139,6 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 99.7 x 139.6 cm, Rahmenaußenmaß: 133,3 x 172,6 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 133.3 x 172.6 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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