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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [798H]
https://id.smb.museum/digital-asset/5404581 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Der Heilige Sebastian (St. Sebastian)

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Beschreibung

Sebastian, ein römischer Offizier zur Zeit des Kaisers Diokletian, sollte wegen seines christlichen Glaubens durch Bogenschützen hingerichtet werden. Als er jedoch die Hinrichtung durch ein Wunder Gottes überlebte und den Kaiser öffentlich der Christenverfolgung beschuldigte, ließ dieser ihn erschlagen. Rubens’ Gemälde zeigt das Pfeilmartyrium des Heiligen. Sebastian, dessen Körper von Pfeilen getroffen ist. Er steht im Vordergrund einer Landschaft, an einen Baumstamm gefesselt. Bogen und ein Köcher mit Pfeilen sind ihm links unten als Zeichen seines Martyriums zugeordnet. Nur mit einem Lendentuch bekleidet, ist er als lebensgroße, die volle Höhe des Bildes einnehmende Aktfigur dargestellt. Indem Rubens den Blickpunkt des Betrachters niedrig anlegte, ragt der von hellem Licht beschienene Körper monumental auf und tritt aus dem umgebenden Dunkel der Landschaft deutlich hervor. Rubens hat hier, bald nach seiner Rückkehr aus Rom um 1612, Erfahrungen seines Italienaufenthaltes verarbeitet. Für seine Darstellung des heiligen Sebastians bediente er sich verschiedener Quellen der Renaissance und der Antike, die er monumentalisierte und belebte. So ist seine männliche Aktfigur deutlich an den monumentalen Vorbildern Michelangelos orientiert. In der Gestaltgebung mit Kontrapost ist dagegen der Typus des Heiligen aufgegriffen, wie ihn Andrea Mantegna in kleinfiguriger Darstellung schuf (Wien, Kunsthistorisches Museum). Die s-förmig angelegte Aktfigur des Sebastian erinnert an die berühmte, antike Marmorskulptur der Laokoongruppe, mit dem Leidensmotiv des sich aus leichter Hüftdrehung empordrängenden Oberkörpers. Die ausdrucksvollen Züge des Heiligen sind dagegen denen des Sterbenden Alexanders anverwandt, einem hellenistischen Marmorkopf (Florenz, Uffizien), der als Vorbild für die Darstellung des Todesschmerzes verstanden wurde. Die malerische Gestaltung des Stillebens aus Bogen, Köcher und Pfeilen wie auch das prononcierte Helldunkel weisen auf den Einfluss Caravaggios hin. Der Bildtradition des Nordens folgte Rubens dagegen in der Anlage der Landschaft, die als Ort der Handlung aufgefasst ist und in dieser Bestimmung als Ausdrucksträger mitagiert. Als ob das Drama des Martyriums in der Tiefe der Landschaft wiederaufgenommen wäre, korrespondiert das kühle Gelb des Abendlichts am fernen Horizont mit dem Licht im Vordergrund. In der Klarheit und Ausgewogenheit der Bildsprache zählt die Heiligendarstellung zu jenen Werken von Rubens, in denen er als flämischer Meister die Malerei des Hochbarocks begründet und zugleich glanzvoll erfüllt hat. Er selbst sprach von der »Blüte seiner Sachen«, als er das Bild 1618 zusammen mit anderen Gemälden seiner Hand dem englischen Gesandten in Den Haag, Sir Dudley Carleton, als Gegenleistung für dessen Antikensammlung anbot.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2019 |--Hier Übersetzung--_ Sebastian, a Roman officer in the time of Emperor Diocletian, was sentenced to death because of his Christian faith. When he miraculously survived the execution attempt and publicly accused the emperor of persecuting Christians, Diocletian ordered him to be clubbed to death. Rubens’ painting depicts the martyrdom of Saint Sebastian, his body pierced by arrows. He is tied to a tree; behind him is a wild landscape. A bow and a quiver with arrows can be seen in the left bottom corner, assigned to him as symbols of his martyrdom. Clad only in a loincloth, his nearly-naked figure is depicted in life-size and occupies the entire height of the painting. Rubens has chosen a low point of view, making the brightly illuminated body appear monumental and highlighting it against the dark landscape in the background. Rubens painted this picture soon after his return from Rome around 1612, using the experience he had gained during his stay in Italy. For his portrayal of Saint Sebastian, he used several sources from the Renaissance and classical antiquity, which he made more monumental and lifelike. His male nude is clearly inspired by Michelangelo’s imposing works. In contrast, the counterpoise mirrors that frequently used to portray saints, including Andrea Mantegna’s smaller representations (Vienna, Kunsthistorisches Museum). The S-shaped nude figure of Sebastian is reminiscent of the famous antique marble sculpture of the Laokoon group, with the motif of suffering expressed in the upper part of the body rising up from a slight twist of the hip. The dramatic features of the saint are similar to those in the Hellenistic marble head Dying Alexander (fig. left), which was considered a model for the depiction of mortal agony. The composition and painterly execution of the still-life with the bow, quiver and arrows, as well as the pronounced light and dark show the influence of Caravaggio. Rubens followed the pictorial tradition of the north in the design of the landscape, in which the locus plays a part in expressing the mood of the narrative. As if the depth and darkness of the landscape reflects the drama of the saint’s martyrdom, the cool yellow of the evening light on the horizon corresponds with the light in the foreground. The deep clarity and balanced imagery puts this depiction of a saint in the group of works by Rubens that cement the Flemish master’s status as the founder and epitome of high Baroque painting. He himself spoke of the “flowering of his things” when in 1618 he offered the painting, together with other paintings, to the English envoy to The Hague, Sir Dudley Carleton, in return for his collection of antiquities.| 200 Masterpieces of European Painting - Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Leinwand

Maße

Bildmaß: 203,5 x 131,1 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 203.5 x 131.1 cm, Rahmenaußenmaß: 242,5 x 169,5 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 242.5 x 169.5 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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