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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [811]
https://id.smb.museum/digital-asset/5250004 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Christoph Schmidt (CC BY-NC-SA)
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Moses mit den Gesetzestafeln (Moses zerschmettert die Gesetzestafeln, Moses with the Tablets of the Law)

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Beschreibung

Als Moses vom Berg Sinai herabgestiegen war, um den Israeliten die von Gott empfangenen Gesetzestafeln zu bringen, traf er sie beim Tanz um das Goldene Kalb an: »Als er aber nahe zum Lager kam und das Kalb und den Reigen sah, ergrimmte er mit Zorn und warf die Tafeln aus seiner Hand, und zerbrach sie unten am Berge« (2. Mose 32, 19) [Bibelstelle des Alten Testaments]. Als die Israeliten für ihren Götzendienst bestraft worden waren und bereuten, sprach der Herr zu Moses: »Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, dass ich die Worte darauf schreibe, die in den ersten Tafeln waren, welche du zerbrochen hast« (2. Mose 34, 1).Für sein Spätwerk des Moses wählte Rembrandt den Typus, der in Untersicht dargestellten, leicht überlebensgroßen Dreiviertelfigur, die unmittelbar am vorderen Bildrand agiert und auf diese Weise eine besonders ausdrucksstarke Präsenz erhält. Gesteigert wird dieser Eindruck zusätzlich durch die prägnante Lichtführung. Moses hebt die beiden Gesetzestafeln, auf denen in hebräischen Schriftzügen die zehn Gebote stehen, hoch empor. Eingefasst von den erhobenen Armen und den dunklen Steinplatten, bezeichnet sein beleuchtetes Haupt das Zentrum der Komposition.Die viel diskutierte Frage, ob im Bild der Moment des Zerstörens der Gesetzestafeln illustriert sei oder die Präsentation der neuen Tafeln, ist nicht abschließend zu beantworten. Wie eine heute nicht mehr sichtbare, erste Bildanlage jedoch zeigt, waren die von Moses emporgehaltenen Gesetzestafeln zunächst weiter nach hinten links ausgerichtet - eine Haltung, die deutlich das Zerschmettern der Tafeln suggeriert. Die Korrektur hin zu den aufrecht über dem Kopf gehaltenen Tafeln, deutet dagegen eher auf das Präsentieren der Tafeln. Diese Interpretation würde auch mit dem Gesichtsausdruck von Moses übereinstimmen, der weniger Zorn und Wut, denn Sorge widerzuspiegeln scheint. Darüber hinaus spräche auch die Tatsache, dass der Geschichte zufolge Moses' Antlitz, nachdem er ein zweites Mal die Gesetzestafeln von Gott erhalten hatte und diese dem Volk Israel präsentierte, »glänzte«, für eine derartige Auslegung. Da das hebräische Wort für »glänzen« mit dem hebräischen Wort für »Hörner« verwandt ist, wurde letztgenannte Wortbedeutung in die lateinische Vulgata übernommen und an die Bildüberlieferung weitergegeben. So lassen sich seit dem Mittelalter zahlreiche Darstellungen des gehörnten Moses nachweisen. Rembrandt hat diesen Aspekt in seinem Bild aufgegriffen, und in naturalistischer Weise ausgedrückt, indem er Moses’ Haar über der Stirn hornartig gestaltete. Die beinahe monochrome Erscheinung des Bildes ist u. a. auf starke Vergrauungen von Pigmenten und die Vergilbung des Firnisses zurückzuführen. Tatsächlich war das Gemälde ursprünglich farbiger und detailreicher angelegt. So dürfte der Mantel einen intensiv purpurnen Farbton gehabt haben. Auch muss der Annahme, das Format des Gemäldes sei ursprünglich sehr viel größer gewesen, widersprochen werden. Bemerkenswert ist die weitestgehend fehlerfreie Widergabe des hebräischen Textes auf den Tafeln, die Rembrandts überaus sorgfältige, genaue Arbeitsweise belegt.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2019SIGNATUR / INSCHRIFT: R e m b r a n d t• f •1659:::::::::::::::::::::When Moses descended from Mount Sinai to give the Israelites the tablets of the law that he had received from God, he found them dancing around the Golden Calf: “It happened, as soon as he came near to the camp, that he saw the calf and the dancing: and Moses’ anger grew hot, and he threw the tablets out of his hands, and broke them beneath the mountain” (Ex. Moses 32:19). When the Israelites had been punished for their idolatry and repented, the Lord spoke to Moses: “Make two other tablets like the first two; and I will put on them the words which were on the first stones, which were broken by you” (Ex. Moses 34:1).For this late work on Moses, Rembrandt opted for the pattern of a three-quarter figure, slightly larger than life-size and seen from below, which stands immediately at the front edge of the painting and in this way is lent a particularly expressive presence. This impression is further reinforced by the striking treatment of light. Moses raises the two tablets, on which the Ten Commandments are inscribed in the Hebrew alphabet, high in the air. Framed by his raised arms and the dark stone tablets, his illuminated head marks the centre of the composition.The much-discussed question of whether the painting illustrates the moment when the tablets are destroyed or the presentation of the new tablets cannot conclusively be answered. However, as shown by an initial pictorial scheme that is no longer visible today, the tablets held aloft by Moses were originally placed further back to the left – a posture that clearly suggests that he was smashing them. The correction of this to tablets held straight above Moses’ head, by contrast, is moreindicative of the presentation of the tablets. This interpretation would also correspond to Moses’ facial expression, which seems to reflect concern rather than anger and rage. This reading is further supported by the fact that, according to the narrative, Moses’ face “shone” after he had received the tablets from God for the second time and presented them to the people of Israel. As the word for “to shine” is related in Hebrew to the word for “horns”, the latter meaning was adopted in the Latin Vulgate Bible and passed into the iconographic tradition. Thus, many depictions of Moses with horns have been ascertained from the Middle Ages onwards. Rembrandt took up this aspect of the story in his painting and expressed it in a naturalistic manner by forming Moses’ hair above his forehead to look like horns.The almost monochrome appearance of the work is partly attributable to the severe greying of pigments and the yellowing of the varnish. In fact, the painting was originally much more colourful and more abundant in detail. The colour of the robe, for example, was probably a deep purple. The assumption that the format of the painting was originally much larger must also be contradicted. Aremarkable aspect is the almost entirely error-free reproduction of the Hebrew text on the tablets, evidence of Rembrandt’s extremely exact and careful way of working.| 200 Masterpieces of European Painting - Gemäldegalerie Berlin, 2019

Material/Technik

Leinwand

Maße

Bildmaß: 168,1 x 136,5 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 168.1 x 136.5 cm, Außenmaß: 191,5 x 159,3 x 13 cm, Außenmaß (Höhe x Tiefe x Breite): 191.5 x 13 x 159.3 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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