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Museum für Asiatische Kunst Ostasien [0214]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=978587&resolution=superImageResolution#1186894 (Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Jürgen Liepe (CC BY-NC-SA)
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Die Großen Sutren der Vollkommenen Weisheit

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Beschreibung

Zu den heiligsten und wichtigsten Texten des Mahâyâna-Buddhismus gehören die insgesamt 600 Kapitel umfassenden "Großen Sutren der Vollkommenen Weisheit" (sanksr. Mahâ-prajnâpâramitâ-sûtra, jap. Dai-hannyaharamitta-kyô), welche der berühmte chinesische Pilgermönch Xuanzang (596-664) aus Indien mitgebracht und zwischen 659 und 663 ins Chinesische übersetzt hatte. Dieser buddhistische Lehrtext enthält Predigten, die Buddha in 16 Zusammenkünften auf dem Geierkopfberg in Magadha und an drei anderen Orten vor seinen Schülern und Laienanhängern gehalten haben soll. Seit dem achten Jahrhundert war es unter der Aristokratie und dem Klerus Japans ein beliebter Brauch, Sutrentexte auf kostbar verziertem Papier abzuschreiben. Die Vervielfältigung der heiligen Schrift wurde einerseits als religiöse Übung erachtet, andererseits erhoffte man damit auch heilbringende Wirkungen. Für die Sutrenabschriften wurde meist Papier verwendet, das mit Indigo dunkelblau gefärbt wurde. Für die Schrift und die begleitenden Illustrationen benutzte man Gold und Silber. Der Berliner Satz soll ursprünglich 60 Miniaturrollen umfasst haben. 10 Rollen wurden jedoch bereits im Jahre 1784 wegen Insektenfraß entfernt. Die übrig gebliebenen 50 Rollen enthalten je 10 Kapitel, wobei das äußere Deckblatt, hyôshi, mit prächtigen, stilisierten Blütenranken, hosoge, verziert ist. Auf dem Deckblatt ist auch eine Kartusche vorgesehen, in der die Nummerierung der jeweiligen Rolle sowie der Titel geschrieben ist. Auf der Innenseite fangen alle Rollen mit einer szenischen Darstellung von Buddhas Predigt vor seinen Schülern und Laienanhängern an. Eingebettet wird diese Szene in eine stilisierte, nicht näher identifizierbare Landschaft. Danach folgen die einzelnen Kapitel, die jeweils mit einem Titel voneinander getrennt sind. Mehrere Rollen sind jeweils in einem Schwarzlackkästchen untergebracht, das auf der Innenseite auf Rotlackgrund mystische Bannsilben im sogenannten Siddham-Alphabet trägt. Sechs solcher Kästchen, von Brokathüllen umgeben, füllen den großen, in der Negoro-Technik lackierten Aufbewahrungskasten. Der Kastendeckel ist mit einer chinesischen Gedichtaufschrift versehen. In einer illustrierten Chronik der Provinz Settsu aus dem Jahre 1797 wurde der Berliner Satz, der sich damals im Besitz des Jingu-Tempels in Sumiyoshi, Ôsaka, befand, erwähnt. Gemäß Akisato Ritô, dem Verfasser der Chronik, stammen Schrift und Bild von der Hand der Kaiserin Kômyô (701-760). Die technische Ausführung der Malerei deutet jedoch auf eine Arbeit des 12. Jahrhunderts hin.

Material/Technik

Malerei und Schrift in Gold und Silber auf Papier (mit Indigo gefärbt)

Maße

Blattmaß: Rollen zu je 4,4 x 200,0 cm; Durchmesser: 3 cm (aufgerollt); Objektmaß: 4,8 x 24,5 x 8 cm (kleiner Lackkasten in Seidentuch); Objektmaß: 12,3 x 56,8 x 27,4 cm (großer Kasten in Textilhülle); Objektmaß: 16,5 x 32,7 x 63 cm (äußerer Aufbewahrungsk

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