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Museum für Asiatische Kunst Ostasien [60080-30.23]
https://id.smb.museum/digital-asset/1194720 (Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA)
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Berge und Flüsse von Kiso

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Beschreibung

Als Höhepunkte seines Spätwerks schuf Hiroshige eine Folge von drei monumentalen Landschaftspanoramen, die als Triptychen gestaltet sind. Das Thema "Schnee, Mond, Kirschblüte" (setsugekka) ist bereits in der chinesischen Kunst bekannt gewesen und spielt auf eine Gedichtzeile des berühmten Tang-zeitlichen Dichters Bo Juyi (772-846) an: "Bei Schnee, Mond und Kirschblüten denke ich an Euch". Im vorliegenden Triptychon mit der Darstellung der Landschaft an der alten Handelsstraße Kiso hat Hiroshige den Schnee motivisch umgesetzt. Entsprechend sind die beiden anderen Triptychen der Folge auf die Visualisierung von Kirschblüten und Mond fokussiert. Mächtig ragen die Gipfel des Gebirges am Oberlauf des Kiso-Flußes in die Höhe und wölben sich weit in den Vordergrund vor. Nur ein kleines Stück des nächtlichen Horizontes und der sich wie ein Band um die Berge legende Fluß schaffen Raumtiefe. Die undurchdringliche Winterlandschaft scheint kaum von Menschen berührt zu sein und nur wenige Brücken, Wege und verschneite Häuser lassen erahnen, dass es sich um einen wichtigen Bergpaß auf dem Weg von Edo nach Kyôto handelt. Hiroshige hat das Bergpanorama kompositorisch und zeichnerisch vergleichsweise traditionell angelegt. Die kleinen beschneiten Kiefern im Vordergrund sind vom Betrachter entfernt, allein wo Schluchten und Täler sind, bricht eine kaum strukturierte Binnenzeichnung die weißen Bergflächen auf. Über die schmalen, an mächtigen Felsflanken vorbeiführenden Bergpfade wird der Blick des Betrachters in die Tiefe geleitet. Bereits in früheren Landschaftsserien wie den "Acht Ansichten von Ômi", die der Künstler bald nach seiner um 1833 entsandenen hochberühmten Folge der "53 Stationen der Tôkaidô" begann, offenbaren sich Hiroshiges unverwechselbare Stilmerkmale. Seine delikate Farbgebung, die Verwendung fließender Farbschattierungen (fukibokashi) verbunden mit dem Druck konturloser Flächen schaffen Landschaften mit starker malerischer Ausdruckskraft. Mit diesen Landschaften nach der Natur im Stimmungsgehalt der Tages- und Jahreszeiten entfernt sich Hiroshige von den spektakulären, dramatischen Landschaftsentwürfen des anderen herausragenden Holzschnittkünstlers im 19. Jahrhundert, Katsushika Hokusai (1760-1849). Das Setsugekka-Motiv erfreute sich bis ins späte 19. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit in der japanischen Kunst.

Material/Technik

Triptychon, Vielfarbendrucke, signiert: Hiroshige hitsu, Siegel: Bokurin shôsha (?) und Ichiryûsai, Verlag: Tsutaya, Zensurstempel (auf jedem Blatt): aratame, Datumsstempel (auf jedem Blatt): Tierkreiszeichen Schlange, vierter Monat (1857) (zu Inv.Nr. 60080-04.449 und 60080-31.35 gehörend)

Maße

Bildmaß: Ôban 36- 36,1 x 24,5 cm -24,9 cm

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Objekt aus: Museum für Asiatische Kunst

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