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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 21221]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=607156&resolution=superImageResolution#3792510 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
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Unvollendete Statuette des Königs Echnaton

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Beschreibung

Die unvollendete Skulptur besteht aus Kalkstein und weist mehrere Bruchstellen auf. Abgebrochen sind der Kopf, das rechte Bein ab der Mitte des Oberschenkels, das linke Bein unterhalb des Knies sowie ein Teil der linken Hand. Es fehlt weiterhin ein Stück des Rückenpfeilers, der am Gesäß endet. Zwischen den Schulterblättern befindet sich ein Steg, der vertikal nach oben führt. Die Statuette ist grob ausgearbeitet, aber ihre zukünftige Form ist deutlich zu erkennen. Der rechte angewinkelte Arm endet mit der Faust vor der Brust, die linke Hand hängt seitlich am Körper herunter. Der linke Oberschenkel ist nach vorne, der rechte leicht nach hinten gewandt. In der Rechten hält die Figur einen Krummstab, der von der Hand aus schräg zur Brust abgearbeitet worden ist.
Deutlich sind die Reste von roter und schwarzer Farbe zu erkennen, bei denen es sich um Vorzeichnungen handelt. Mit roter Farbe ist der Krummstab vorgezeichnet, der trotz seiner Abarbeitung gut zu erkennen ist. Ebenfalls in roter Farbe ist die Mittellinie (linea alba) ausgeführt, die vertikal über die Brust und über die Mitte des Schurzes entlangläuft. Sie teilt den Körper in eine linke und rechte Hälfte und diente dem Bildhauer vor allem als Hilfslinie. Mit schwarzer Farbe sind die Enden der Geißel auf dem Oberarm, der Halskragen und der Schurz vorgezeichnet.
Die linke Hand wurde nicht ausgearbeitet, ist aber mit anderen Statuetten aus Achet-Aton vergleichbar. Die Hand muss sich dem Betrachter mit ihrer Oberseite dargeboten haben. Ein Motiv, das sich auch bei Holzstatuetten des Echnaton wiederfindet und das sich nicht nur auf den Pharao beschränkt, sondern auch bei Statuetten der Königin Nofretete nachweisbar ist. Die Herrschaftsinsignien, Krummstab und Geißel (Wedel bzw. Flagellum), in der rechten Hand identifizieren die Statuette als Echnaton. Diese beiden Symbole, die bereits seit dem Alten Reich, d.h. nach 2500 v. Chr., nachweisbar sind, durften ausschließlich vom Pharao getragen werden. Auch wenn die königliche Familie in vielen Darstellungen als gleichberechtigt erscheint, finden sich diese beiden Elemente lediglich beim König wieder.
Der Steg zwischen den Schulterblättern war ursprünglich eine Halterung für eine Krone. Die lebensgroße Büste des Pharao in Berlin (ÄM 21360) und eine weitere in Paris weisen ebenfalls diese Verstrebung oder Halterung für eine Blaue Krone auf. Deshalb darf angenommen werden, dass es sich bei diesem Stück um die Darstellung des Echnaton mit der Blauen Krone handeln sollte. Ob diese Figur für die Verwendung im königlichen Kontext geplant war, oder ob sie sich für eine Nutzung im nichtköniglichen Kontext eignen sollte, bleibt ungeklärt. Eine private Nutzung königlicher Darstellungen in Garten- oder Hauskapellen ist durch Stelen des Aton- und Königskultes im Flachbild nachgewiesen. Diese Nutzung darf vielleicht auch für rundplastische Werke angenommen werden.
Aus: Rattmann, A., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 350 (Kat.-Nr. 130).

Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
P 47.02 (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / P 47 / P 47.01-03 (Anwesen))
In einem der Westräume

Schenkung James Simon, 1920

Material/Technik

Kalkstein (Material / Stein); bemalt

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 24 x 12,5 x 9 cm; Gewicht: 2,55 kg

Literatur

  • F. Seyfried (Hrsg.) (2012): Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete. Berlin, S. 350 (Kat.-Nr. 130)

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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

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