Die hölzerne Statuette gibt einen ursprünglich gefesselten Nubier wieder. Bekleidet ist er mit einem einfachen, knielangen Schurz. Kopf und Arme waren separat gearbeitet und konnten mit Hilfe von Dübeln oder Zapfen angesetzt werden. Das Objekt weist am Schurz und im Bereich des Rückens Bohrungen auf, die auf eine Befestigung mit einem anderen Gegenstand deuten könnten. Zudem gehört ein Verbindungsstück, das im Rücken befestigt ist, zu diesem Objekt und führte zu einer Verbindung mit einem Gegenstück. Es ist wohl im Zusammenhang mit der Feindvernichtung zu sehen. Ein Beispiel aus dem British Museum (EA 26254) zeigt einen Caniden, der mit einer solchen Statuette verbunden ist, in der dortigen Online-Datenbank leider fälschlicherweise als Spielzeug angesprochen. Unser Objekt muss wohl ebenfalls um einen Caniden ergänzt werden, der den Gefesselten angreift. Die tatsächliche Funktion unseres Objekts bleibt leider aufgrund fehlender Vergleichsbeispiele mit funktionaler Zuordnung vorerst offen.Siehe auch ÄM 14317.
(J. Jancziak)
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