Das Tafelbild aus den Grabungen Heinrich Brugschs in Hawara zeigt einen jungen Mann mit einem ersten Bartflaum und langer, dreieckiger Kopfform. Er erweckt durch seine großen, auf den Betrachter gerichteten Augen und dem leicht geöffneten Mund einen aufmerksamen und zugleich erstaunten Eindruck. Seine Frisur besteht aus kurzen, schwarzen Löckchen. Über einer weißen Tunika trägt er einen hoch um den Hals gelegten Mantel. Das Mumienportrat ist eines von zahlreichen Gesichtern aus Ägypten, die vor allem im Fayum zu Tage gefördert wurden. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um eine porträthafte, naturalistische Wiedergabe des Verstorbenen.
(J. Helmbold-Doyé)
de