Die an ihrer Unterseite abgeflachte, nach oben in gestraffter Bogenform schlicht profilierte Leiste endet links und rechts jeweils in einem Löwenkopf mit leicht geöffnetem Maul, in welchen die Eckzähne sichtbar werden. Gebohrte Pupillen und kräftig geschwungene Brauenbögen verleihen beiden Tierköpfen eine kraftvoll entschlossen wirkende Mimik.
Die Gestalt der allseits bearbeiteten Leiste sowie die Fragmente von zwei paarweise links und rechts an ihrer planen Unterseite befindlichen Eisennägeln machen deutlich, dass es sich bei dem Werkstück ursprünglich wohl um den oberen Abschluss eines mehrteiligen Gerätes, am ehesten wohl um die Firstleiste eines schrein- oder bursenförmigen Behältnisses, gehandelt haben wird. Das Objekt zeigt zwar kein Osteodentin, dennoch darf die visuelle Bestimmung des Materials als Walrosszahn als sehr wahrscheinlich gelten. Spuren von Polychromie sind nicht vorhanden.
Das Werk ist weitgehend unversehrt erhalten, an beiden Köpfen befindet sich im oberen Bereich der Mähne jeweils eine flache Materialabplatzung. LL
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