Der Heilige steht im Gestus eines Oranten frontal dem Betrachter zugewandt, nur sein bemerkenswert ausdrucksvoller, leicht skeptisch wirkender Blick ist zur Seite gerichtet. Demetrios trägt die höfische Amtstracht hoher byzantinischer Offiziere und Beamter: eine reich gefältelte blaue Tunika mit chromgelben, rot gepunkteten Ärmelbündchen und einer gleichfarbigen unteren Abschlussborte mit Ornamenten aus weißen Kreisen sowie grünen und blauen Vierecken, darüber eine rot umsäumte Chlamys mit rotem Herzblattdekor auf transluzidem smaragdgrünem Grund, in die ein Tablion eingesetzt ist, welches das Ornament der unteren Tunikaborte aufnimmt. Der Kopf des Heiligen wird von einem türkisblauen Nimbus mit rotem, weiß gepunkteten Rand hinterfangen, neben dem in griechischer Schrift die Namensbeischrift erscheint. Das Inkarnat der Hände ist durch eine blaue, die Bodenscholle durch eine rote Konturierung vom Goldgrund getrennt.
Die Berliner Demetrios-Platte zierte zusammen mit einem wohl etwas jüngeren Goldzellenschmelz mit der Darstellung der thronenden Gottesmutter den wohl erst im 18. Jahrhundert gefertigten Buchdeckel eines Evangeliars, das sich bis 1855 im georgischen Kloster Gelati befand und ursprünglich aus dem Höhlenkloster Vardzia stammte. Über ihre ursprüngliche Verwendung lassen sich keine gesicherten Aussagen treffen. Ungeachtet der Herkunft aus Georgien rechnete die bisherige Forschung beinahe ausnahmslos mit der Entstehung der Berliner Demetrios-Platte in Konstantinopel und ihrem späteren Export. Insbesondere die von Emails kaukasischen Ursprungs spürbar abweichende, edle Farbpalette der Schmelzen und die ausgewogene, weniger expressive Figurenauffassung sprechen für eine Entstehung in der Kapitale des Byzantinischen Reiches. LL
Entstehungsort stilistisch: Byzanz (?)
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