Die Außenseite sowie der Rand des Werkes sind in Gestalt einer Jakobsmuschel geschnitzt, die Innenseite zeigt, eingepasst in die Wölbung der Muschelform, eine Darstellung der Beweinung Christi. Maria sitzt, leicht nach links gewandt, in der Mitte des Bildes, ihre Hände sind vor der Brust zum Gebet gefaltet. Auf ihrem Schoß liegt der tote Christus, die Füße rechts auf den Boden gesetzt. Sein Kopf wird von hinten durch den links sitzenden Johannes Ev. gestützt, der mit seiner Rechten in das Haar Jesu greift. Rechts erscheint Maria Magdalena mit langem, unverhüllten Haar und einem Salbgefäß in ihrer Linken, in das sie mit der Rechten einen Stößel einführt. Alle Figuren außer dem toten Christus besitzen einen Nimbus.
Das Werk ist allseits bearbeitet. Das figürliche Relief an der Innenseite ist insbesondere im Bereich der Oberkörper der drei sitzenden Figuren und des toten Christus sehr tief, teils mehr als halbrund, ausgearbeitet. Spuren von Polychromie sind nicht vorhanden, jedoch gibt es Reste eines (späteren?) monochromen Überzuges, der materialtechnisch bislang nicht analysiert ist.
Ein größerer Materialabbruch befindet sich oben rechts und in Fortsetzung am rechten Rand der Muschel. Drei kleinere Fehlstellen entlang des äußeren Randes der Muschelform befinden sich im Bereich zwischen den Füßen Christi und dem linken Schuh der Maria, unterhalb der Gewänder der Maria und des Johannes Ev. sowie links neben dessen Schulter. Besonders exponierte Teile des Reliefs sind stark abgerieben, was auf eine intensive Nutzung des kleinen Andachtsbildes verweist. LL
Entstehungsort stilistisch: Frankreich oder Rheinland (?)
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