museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Kunstgewerbemuseum [W 1]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1830343&resolution=superImageResolution#4122321 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Karen Bartsch (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Welfenkreuz aus dem Welfenschatz

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Dieses Reliquienkreuz von außergewöhnlich großer Kostbarkeit steht, einem Leitstern gleich, im Mittelpunkt des Welfenschatzes. Es birgt unter einem quadratischen Bergkristall am unteren Kreuzende ein Partikel des Heiligen Kreuzes. Das darüber angebrachte Enkolpion, in seiner ursprünglichen Bestimmung ein Brustkreuz, ist vermutlich deutlich älter als das mit feinstem Filigranwerk überzogene krückenförmige Kreuz. Der unter byzantinischem Einfluss wahrscheinlich im 11. Jahrhundert entstandene Goldzellenschmelz des Kapselkreuzes zeigt neben dem Gekreuzigten die Brustbilder Marias, des Evangelisten Johannes und – oben – wohl das des Erzengels Michael.
Den niellierten Inschriften S(ANCTI) PETRI AP(OSTO)LI, S(ANCTI) MA(R)CI EVA(N)G(E)LI(STAE), S(ANCTI) IOHA(N)NIS BA(P)T(ISTAE), S(ANCTI) SEBASTIANI an der Rückseite zufolge, enthält das Welfenkreuz neben der Heiligkreuzreliquie auch Reliquien der Heiligen Petrus, Markus, Johannes des Täufers und Sebastian.
In den mit gesenkten Fackeln dargestellten Todesgenien und der als Triumphzeichen zu deutenden Säule am Kreuzfuß leben antike Bildideen fort, die in eindrücklicher Weise auf die Funktion des Welfenkreuzes als „Reliquiengrab“ Bezug nehmen. Die Palmette an der Rückseite des unteren Kreuzarmes nimmt das gleiche Motiv am Kapitell der Säule auf, ein deutliches Indiz für die ursprüngliche Zusammengehörigkeit von Kreuz und Kreuzfuß.
Das Welfenkreuz besitzt ein im Aufbau geschwisterlich ähnliches, in der künstlerischen Qualität allerdings weniger herausragendes Gegenstück im Domschatz von Velletri südlich von Rom. LL

Entstehungsort stilistisch: Unteritalien oder Sizilien

Historischer Standort: Braunschweig, St. Blasius

Material/Technik

Zellensenkschmelz auf Gold; Goldblech, Goldfiligran, Niello, Steinbesatz, Perlen; Holzkern; der Fuß Silber, gegossen, teilvergoldet

Maße

Objektmaß: mit Kreuzfuß 33,1 x 12,5 cm

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.