museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Kunstgewerbemuseum [1993,56]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1830399&resolution=superImageResolution#4123409 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Stephan Klonk (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Samson-Leuchter

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Der 1834 im Schaalsee gefundene Leuchter zählt zu einer etwa ein Dutzend Werke umfassenden Gruppe figürlicher Leuchter aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die den Löwenbezwinger Samson darstellen. Dieser gilt in der christlichen Typologie, der Lehre von den Entsprechungen zwischen Altem und Neuem Testament, als alttestamentliches Vorbild für Christus. Der Löwenkampf des Samson, der dem Untier mit bloßen Händen das Maul auseinander reißt (Richter 14, 6), ist Gleichnis für den Sieg des Guten über das Böse, des Lichtes über die Finsternis.
Der Berliner Samson-Leuchter macht diesen Triumph in bildhafter Weise sinnfällig: Der Kampf ist entschieden, der noch immer furchterregende Löwe ist, wie seine kraftlos eingeknickten Hinterläufe verdeutlichen, bezwungen. Samson kann sich ganz dem Schultern des Kerzenhalters widmen. Sein demonstrativer Griff mit der Linken an das Ohr des Tieres ist eine bedeutungsvolle Geste, die im Mittelalter leicht verstanden wurde: testes sunt per aures tracti (die Zeugen sind beim Ohr genommen worden) ist eine weit verbreitete Schlussformel zeitgenössischer Notariatsurkunden. Samson macht damit den besiegten Löwen zum Zeugen seiner eigenen Stärke. Zum Reittier gebändigt, wird der Unhold in den Dienst des Lichtes gezwungen.
Stilistisch ist der Leuchter durch die flache Modellierung der Figur des Samson, den eigentümlichen Kopftypus des Löwen mit den naturfernen Augenbögen, die sich zu Knoten einrollenden Locken der Mähne und den reichen ornamentalen Schmuck aus geperlten Streifen und punzierten Linien gekennzeichnet. Während die Forschung zunächst wegen des Fundortes eine Entstehung im nahegelegenen Lübeck vermutete, wurde später mit Verweis auf stilistisch verwandte Türzieher und Aquamanilien auch Magdeburg als Herstellungsort des Samson-Leuchters in Erwägung gezogen. LL

Entstehungsort stilistisch: Norddeutschland

Material/Technik

Messing

Maße

Objektmaß: 25,5 x 15,8 x 8,8 cm

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.