Nur die auf einer nach oben geöffneten Mondsichel stehende Muttergottes und der Strahlenkranz sind spätgotisch, während der Bildhintergrund aus roten Scheiben mit Granatapfelmuster wohl aus dem 19. Jahrhundert stammt. Gesichtsausdruck und Körperhaltung der mädchenhaften Maria erinnern an sehr ähnliche Bildfindungen Martin Schongauers, etwa in den Kupferstichen "Die Heilige Madonna im Hofe" (L. 38) oder "Die hl. Agnes" (L. 67). Dies und die werktechnische Verwandtschaft zu einem nach Straßburg lokalisierten Glasgemälde mit der Darstellung der Rosenkranzmadonna in der Pfarrkirche zu Dagesheim (Baden-Württemberg) machen die Herkunft der Scheibe aus einer in Straßburg tätigen oberrheinischen Glasmalereiwerkstatt wahrscheinlich. LL
CVMA 98705
Entstehungsort stilistisch: Straßburg
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