Das kleine Bild ist ein einzigartiges Zeugnis zur Geschichte des darauf abgebildeten Möbels. Im Mittelgrund steht das Kabinett auf einem Tisch, davor erscheint der Augsburger Kunsthändler Philipp Hainhofer (1578–1647), der es konzipiert und die Ausführung überwacht hat. Er wendet sich seinem Auftraggeber, Herzog Philipp II. von Pommern (reg. 1606–1618) zu. Von hohem kulturgeschichtlichem Interesse ist die Männergruppe rechts – alles Handwerker, die an der Fertigstellung des Schrankes mitgewirkt haben.
Der Pommersche Kunstschrank gehörte zu einer Gruppe exklusiver Sammlermöbel, die um 1600 in Augsburg entstand. Er bestand aus einem Ebenholzkabinett mit reichen Silberbeschlägen, zahlreichen Schubladen, Geheimfächern und einer Spieluhr. Das 136 Zentimeter hohe Gehäuse wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, ein Großteil seines Inhalts ist aber erhalten. SN
de