Im Verlauf des 18. Jahrhunderts gründeten auch kleinere Fürstenhöfe prestigeträchtige Porzellanmanufakturen. Die »große musikalische Groupe mit 3 Figuren und Zierrathen« gehört zu den Glanzstücken der Fuldaer Manufaktur, die 1764 durch Fürstbischof Heinrich VIII. von Bibra (reg. 1759–1788) auf Grundlage einer bereits vorhandenen Fayencefabrik errichtet worden war und nur bis 1789 bestand.
Die höfische, von Rokoko-Architektur gerahmte Szenerie zeigt zwei elegant gekleidete Damen und einen Herren beim Musizieren – die von der rechts sitzenden Figur gehaltene Harfe ist verloren gegangen. Im Vordergrund liebkost ein Mädchen einen Hund. In Fulda orientierte man sich an den Modellen der Frankenthaler Manufaktur, die sich durch derartige architektonisch umrahmte Figuren auszeichnete. LG
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