Das Rauchfass zählt zu einer Gruppe von 37 Rauchfässern (Westermann-Angerhausen 2014, Typ II o), die durch markante dreieckige Vorsprünge charakterisiert sind. Ihre Entstehung in Italien wird auf Grund von stilistischen Eigenheiten, insbesondere in der Gestaltung des Pflanzenornamentes sowie der Tiermotive und Fabelwesen angenommen. Ein anderes Exemplar für welches wahrscheinlich das gleiche Model für die Gestaltung des Medaillonmusters Verwendung fand, befindet sich in der Ermitage in St. Petersburg.
Der Brauch, bei der katholischen Messe und bei anderen liturgischen Handlungen den Altar, das Altargerät, die Opfergaben sowie den Priester und die Gemeinde mit Weihrauch einzuräuchern, zu inzensieren (lat. incendo, anzünden), steht in der langen Tradition jüdischer und antiker Rauchopfer. Nach anfänglicher Ablehnung als heidnisch fand die Inzensation im 5. Jahrhundert Eingang in den christlichen Kultus. Im 9. Jahrhundert war sie allgemein üblich, wie eine Bestimmung der Generalsynode von Rouen im Jahr 878 erkennen lässt, der zufolge jeder Priester über ein Rauchfass und Räucherwerk verfügen sollte. LL
Entstehungsort stilistisch: Italien
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